Expodisc - Graukarte - ColorChecker Passport

Kamera-Zubehör, Fotografie-Techniken, Tipps,...

Moderator: pilfi

Wie handhabt ihr den Weißabgleich in schwierigen Lichtsituationen VOR einer Aufnahme?

Gar nicht > automatischer Weißabgleich der Kamera
12
48%
Presets der Kamera (Schatten, Kunstlicht u.ä.)
2
8%
Manuelles Referenzbild mit Weißabgleichs-Filter (Expodisc, Zerocs, Vivicap u.a.)
3
12%
Manuelles Referenzbild mit Graukarte
3
12%
Manuelles Referenzbild mit weißer Wand o.ä.
4
16%
Nachträglich mit Graukarte im ersten Bild einer Serie
1
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Benutzeravatar
Schmatts
Batterie2
Beiträge: 25
Registriert: Sa Jun 26, 2010 0:30
Wohnort: Leipzig

Expodisc - Graukarte - ColorChecker Passport

Beitrag von Schmatts »

Ok, ich weiß, dass es einige im Forum gibt, die den Weißabgleich immer im Automatik-Modus von der Kamera machen lassen bzw. einen dieser Presets wählen und damit zufrieden sind – und falls nicht, dann eben hinterher in der Bildbearbeitung. Meine Frage ist jetzt aber nicht OB ein manueller Weißabgleich sinnvoll ist. Daher bitte KEINE Antworten nach dem Motto: Ich nutze ausschließlich den automatischen Weißabgleich und gut is, oder: Warum machst du den Weißabgleich nicht hinterher in der Bildbearbeitung? … :arrgw:

Vielmehr möchte ich mir darüber klar werden, WELCHE Methode, mit der man ein Referenzbild für den Weißabgleich schon VOR der Aufnahme in der Kamera macht, die bessere ist: (I) Graukarte oder (II) Expodisc? Das interessiert bestimmt nicht nur mich ... :D Will noch anmerken: ich habe weder noch und damit keinerlei praktische Erfahrungen – weiß nur, was ich im Forum dazu an Lesematerial auftreiben konnte.

Während man mit der Expodisc bequem Lichtquelle oder Objekt anmisst, kommt mir eine anzumessende Graukarte irgendwie umständlicher vor. Halte ich sie selbst vor die Kamera, weil ich sie ja dem Löwen im Zoo nicht in die Pfote drücken kann, ist doch das Licht an meinem Standort ein anderes (abgedunkelter Raum) als beim Löwen (beleuchteter Innenraum), nur so als Beispiel. So bekomme ich bestimmt keinen korrekten Weißabgleich hin, wohingegen die Expodisc in solchen Situationen wahrscheinlich praktischer ist. Oder hab ich da einen Denkfehler??

Weiterhin wüsste ich gern, ob man den ColorChecker Passport (CCP), der ja auch eine Graukarte enthält, empfehlen kann. Hat schon jemand Erfahrungen? Ist die Größe der Graukarte ausreichend? Sie ist so klein, dass ich um sie ganz aufzunehmen mit dem Objektiv so nah ran müsste, dass ich den AF ausschalten muss (Mindestabstand). Den CCP würde ich v.a. gern so nutzen, dass ich die farbige Seite mit „Optimierungs-Target“ beim ersten Bild mitfotografiere, so dass ich im Nachgang Porträt- oder Landschaftsbilder einen Hauch wärmer oder kühler zaubern kann.

Im Moment kann ich mich nicht entscheiden, wie ich es anstellen soll:
  • Weißabgleich bequem ins Licht bzw. aufs Objekt (Expodisc) oder lieber doch auf Graukarte (z.B. CCP) ?
  • Reicht die Graukarte auf den ColorChecker Passport größen- und qualitätsmäßig aus?
  • Ist dieser CCP überhaupt empfehlenswert oder wird hier nur werbetechnisch geschickt ein „Haben-will“-Syndrom gestrickt??
  • Ist es sinnvoll, sowohl Weißabgleich in der Kamera vorzunehmen (also Expodisc bzw. Graukarte) als auch gleichzeitig eine Graukarte (z.B. vom CCP) im ersten Bild mitzufotografieren – für nachträgliche Justierungen in der Bildbearbeitung ?
:???:
(D70) --> D7200 ~ Nikkor AF 28-70 3.5-4.5 ~ Nikkor AF 70-210 4-5.6 ~ SB-22 ~ Expodisc 2.0

StefanM

Beitrag von StefanM »

Ich find die Vivicap ganz praktisch und nutz die - daher würde ich zur Expodisk raten (weil nur die in Deiner Auswahl steht).

Ich hab auch eine Graukarte (Whibal), aber die so selten genutzt, daß ich im Moment nicht weiß, wo die ist :(( Ist auf alle Fälle umständlicher...

Der CCP ist IMHO eher eine Art Kalibrator für die Kamera, er biegt ja nicht nur Grau auf neutral, sondern würde dann auch noch die Farbkanäle einzeln nachjustieren, so wie es beim Bildschirmprofilieren auch abläuft. Ich könnte mir vorstellen, daß der Weg genauer ist, habe damit aber keine Erfahrung. Zur Vivicap hab ich mal was in NP-Wissen geschrieben, Reiner vor längerer Zeit auch was zur Expodisk. Schau mal rein :D....

donholg
Moderator
Beiträge: 26251
Registriert: So Dez 05, 2004 21:16
Wohnort: DA

Beitrag von donholg »

Mehrfachnennungen gehen leider nicht, insofern Text:
Über all wo es geht Graukarte ans Hauptmotiv. (whibal).
V.a. im Studio unverzichtbar.
Andernfalls Tupperdeckel vors Objektiv oder bei Schnappschüssen mit PRE gemessen.

alexis_sorbas
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 5272
Registriert: Fr Jun 10, 2005 13:37

Beitrag von alexis_sorbas »

"Manuell"... immer... allenfalls mal bei bestimmten Motiven mit Graukarte/weisser Diffusorscheibe.
mfg

Alexis


Amateure sorgen sich um ihr Equipment
Profis sorgen sich um das Geld
Meister sorgen sich um das Licht

FM2-User
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 5887
Registriert: Fr Jan 22, 2010 17:54
Wohnort: bei Meeenz

Beitrag von FM2-User »

ich oute mich: Immer bei der Kamera auf Sonne eingestellt, auch bei Kunstlicht.
Wenn mich der Farbstich wirklich mal stört --> Colorchecker mit nachfolgendem Finetuning bei Bedarf. Ist aber sehr tagesform abhängig.
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

Benutzeravatar
Schmatts
Batterie2
Beiträge: 25
Registriert: Sa Jun 26, 2010 0:30
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Schmatts »

Also, vielen Dank schon mal für die vielen Antworten. Ein paar Anmerkungen und Fragen hätte ich dann aber doch noch...

@StefanM:
Du hast beides: Weißabgleichsfilter und Graukarte und verwendest nur ersteren wirklich regelmäßig ... hm ... interessant. Die Vivicap hab ich übrigens durch deinen Artikel überhaupt entdeckt !!! Den von der Expodisc fand ich auch. Nun, ich tendiere eher zur Expodisc, weil mich die Klammern an der Vivicap stören würden - man kann ja das Objektiv beim Wechseln nicht mehr auf die Kappe stellen.Kann denn die Vivicap qualitätsmäßig mit der Expodisc mithalten??

@donholg:
Ok, du nutzt auch beides, setzt aber eher auf die Graukarte. Mit dieser machst du aber keinen manuellen Weißabgleich, sondern fotografierst sie stattdessen wo immer möglich beim ersten Bild einer Serie mit für die nachträgliche Bildbearbeitung. "Andernfalls Tupperdeckel vors Objektiv" - in meinem Fall dann also evtl. Expodisc - in Fällen, wo Mitfotografieren der Graukarte unmöglich ist ... aha, gut. Noch 'ne Frage: "oder bei Schnappschüssen mit PRE gemessen" - meinst du damit, dass du die Graukarte ausmisst?

@alexis_sorbas:
Ebenfalls beides - zumindest "bei bestimmten Motiven"... Auch an dich 'ne Frage: " "Manuell"... immer " - ja, WAS genau?

Sorry, aber mir fehlt die Erfahrung, deshalb will ich es so genau wissen.
Es läuft scheinbar darauf hinaus, dass man beides haben sollte ... :roll: Noch etwas: hier scheint der Gebrauch der WhiBal verbreitet zu sein. Was macht denn diese Graukarte so besonders? Zumal man sie in Deutschland offensichtlich nicht kaufen kann...

@FM2-User:
Bei dir würde mich interessieren, wie du den ColorChecker nutzt: Weißabgleich anhand mitfotografierter farbiger Seiten oder PRE mit der Graukarte? Nutzt du das Optimierungs-Target für die nachträgliche Bearbeitung von Portrait- und Landschaftsaufnahmen? Was evtl. noch? Ist er handlich, umständlich, gern benutzt etc. ... Da er einiges kostet interessieren mich deine Erfahrungen!
(D70) --> D7200 ~ Nikkor AF 28-70 3.5-4.5 ~ Nikkor AF 70-210 4-5.6 ~ SB-22 ~ Expodisc 2.0

4Horsemen
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 6139
Registriert: Fr Dez 17, 2004 19:51
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Beitrag von 4Horsemen »

Ich behaupte an dieser Stelle mal, dass es 10 Fotografen mit 10 verschiedenen Arbeitsweisen und somit WA-Methoden geben wird. Was wirklich hilft ist, je nach Arbeitsgebiet und somit Lichtquellen ausprobieren, was zum besten Ergebnis führt. Ich hatte die Expodisk und habe für mich bemerkt, dass ich recht häufig mit der Whibal den zuverlässigeren WA hinbekommen habe.
Egal wie traurig Du bist, im Kühlschrank brennt immer ein Licht für Dich!

mague
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 4299
Registriert: Fr Feb 24, 2006 18:26
Wohnort: Landkreis Göppingen
Kontaktdaten:

Beitrag von mague »

WB immer manuell an der Kamera auf die Voreinstellung der passenden Lichtsituation. Nur in Innenräumen nutze ich die PRE Messung der Kamera.
Graukarte und so Geraffel ist mir zu umständlich.
Wenns nicht ganz passt dann wirds nachträglich im RAW geändert.
mfg
Martin

Avatar by _Rainer

Benutzeravatar
Schmatts
Batterie2
Beiträge: 25
Registriert: Sa Jun 26, 2010 0:30
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Schmatts »

@4Horsemen:
Und wie handhabst du das mit der WhiBal? Misst du sie mit PRE-Funktion der Kamera als Referenzbild für den Weißabgleich oder fotografierst du sie nur mit? Warum überhaupt ausgerechnet (wieder) eine WhiBal?? Taugen andere Graukarten nix? :roll:

"Was wirklich hilft ist, je nach Arbeitsgebiet und somit Lichtquellen ausprobieren, was zum besten Ergebnis führt."
Ich stimme dir zu, dass es sicher auf die Situation ankommt - aber genau das finde ich ja so spannend - wer macht wann was oder womit erreicht er/sie die besten Ergebnisse. Natürlich werde ich selbst auch noch rumprobieren. Deshalb sag ich ja - Expodisc UND Graukarte werden's wohl werden.

@mague:
"Nur in Innenräumen nutze ich die PRE Messung der Kamera. Graukarte und so Geraffel ist mir zu umständlich."
Wenn du keine Graukarten nutzt, was misst du denn mit PRE an - die Wand? :kratz:
(D70) --> D7200 ~ Nikkor AF 28-70 3.5-4.5 ~ Nikkor AF 70-210 4-5.6 ~ SB-22 ~ Expodisc 2.0

mague
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 4299
Registriert: Fr Feb 24, 2006 18:26
Wohnort: Landkreis Göppingen
Kontaktdaten:

Beitrag von mague »

Ja. Wand, Decke, Fußboden. Edelstahlflächen machen sich manchmal auch gut.
mfg
Martin

Avatar by _Rainer

Antworten