Erfahrungsbericht EPSON Stylus Pro 3800

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Moderator: pilfi

Bits@Work
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Beitrag von Bits@Work »

Ich hatte ja versprochen, über meine Erfahrungen mit dem EPSON Stylus Pro 3800 zu berichten.
Ich möchte nicht das eine Produkt miesmachen und das andere in den Himmel loben, aber vielleicht taugt meine Erfahrung etwas für eine Kaufentscheidung.
Vorweg, damit kein falscher Eindruck entsteht, daß ich HP abwerten möchte - das ist nicht meine Absicht! Ich arbeite seit ca. 34 Jahren in der EDV, Entwicklung Hard- und Software. Mein erster Taschenrechner war ein HP und ich bin HP bis gestern treu geblieben. Zuverlässig über Jahre, Nachkaufgarantie für Verbrauchsmaterial auch noch für 20 Jahre alte Geräte, nie Probleme. Epson kenne ich noch aus Nadeldruckerzeiten, war damals eigentlich "einfach" verarbeitet, dafür aber auch preiswerter.

Mit einem Wort: Epson hat gelernt und ein sehr gutes Gerät gebaut. Schon beim auspacken fällt der durchdachte und praktische Aufbau des Druckers auf. Kompakt und simpel einzurichten. Der Drucker (A2!!!) ist kleiner, als der HP B9180 (A3+!!!), was schon beim Karton sehr auffällt.
Weiterer Vorteil: wenn kein Karton bedruckt werden soll, braucht der 3800 wesentlich weniger Platz auf dem Tisch als der HP B9180. Die Papierstützen finde ich genial, sowohl von der Mechanik her, wie auch von der Hilfestellung für Papierformate, die mit den Halterungen gespritzt wurde. Vielleicht hat Epson nachgebessert, aber ich kann nicht Vincents Eindruck der etwas klapprigen Papierhalterung teilen. Sie erfüllt voll und ganz ihren Zweck und verschwindet bei Nichtgebrauch sowieso im Drucker.

Nachteil: das Handbuch existiert nur als pdf, ich habe es mir ausgedruckt, weil ich mir gerne Notizen mache und diese nur an einer Stelle suchen möchte. Aber, das Handbuch ist auch eines, im Gegensatz zum HP B9180. Dieses Heftchen taugt nur dann etwas, wenn man schon einige Erfahrung mitbringt. Daher lieber selber ausdrucken und etwas Vernünftiges in der Hand haben, meine Meinung.

Die Installation geht schnell und völlig problemlos, sowohl software-, als auch hardwaremäßig beim Einrichten der Druckköpfe und ansaugen der Tinte. Der Vorgang ist in etwa 15 Minuten abgeschlossen, HP braucht hierfür ca. eine halbe Stunde.
Der Drucker braucht nicht ständig eingeschaltet zu sein. Ok, das liegt an den pigmentierten Tinten des HP, aber wenn es andere Tinten gibt, die ebenfalls sehr gute Resultate liefern, kann das kein Argument sein. Ein vorheriges Ausschalten des HP bereut man, wenn man schnell etwas drucken möchte. Der braucht dann nämlich erstmal viel Zeit zur Druckkopfwartung.

Von den Papierherstellern gibt es für beide Drucker jede Menge Profile zum Herunterladen. Allerdings finde ich das auf die Epson Reihe abgestellte Programm von Hahnemühle sehr gut und vereinfachend. Sonst muß man sich schon sein Standardpapier zusammensuchen und entweder selbst profilieren oder hoffen, daß ein Profil verfügbar ist. Zumal es bei A2 mit der Auswahl sehr eng wird. Sihl z.B. liefert auf Bogen nur bis A3+. Ein recht umfangreiches Sample an verschiedensten Papieren wird mitgeliefert. Beim Epson muß man auch nicht raten, welches Papier nun welches ist, es steht einfach drauf. Danke Epson, Dinge können so einfach sein.

Druckertreiber unter CS3: ich drucke nie aus LR oder NX, sondern immer unter CS3, da ich die Bilder mit den entsprechenden Farb- und Profileinstellungen separat speichere. Beim HP habe ich lange gebraucht, um dann mit der Hotline von HP herauszufinden, daß CS3 gar nicht unterstützt wird. Es geht nur bis CS2. Das steht auch so in den Unterlagen, ich wollte es aber nicht glauben. Trotzdem kann man natürlich drucken und die Ergebnisse sind excellent. Aber alles, was im Handbuch beschrieben steht unter "Drucken" und "Automatisieren" geht halt nicht.
Beim Epson ist das anders. Es empfiehlt sich wirklich, das Handbuch zumindest beim ersten Ausdruck vor Augen zu haben. Dann erklärt sich vieles (besser), aber der Ablauf ist schon so logisch und einleuchtend.
Was eine echte Erholung ist: bei allen HP Treibern nervte mich bis zur Weißglut, daß sich einmal eingestellte Parameter veränderten, wenn man z.B. nur ein anderes Format auswählte. Auch die Einstellung "Anwendung steuert Farbe" geht unmerklich verloren, wenn man "OK" anklickt und vorher noch in der Auswahlbox stand. Man mußte erst den Focus auf eine andere Stelle der Eingabemaske setzen, damit die getroffene Auswahl übernommen wurde. Werkstudenten aus Erstsemestern kann man gerne an GUI Programmierung setzen, aber es sollte noch mal einer drüberschauen. Das ist aber ein grundsätzliches Problem der HP Druckertreiber, geräteunabhängig.

Das die Qualität der Ausdrucke umwerfend ist, brauche ich nicht weiter zu erwähnen. Mit seiner Palette an schwarzen und grauen Tinten erzielt dieser Drucker unvergleichliche Qualität. In diesem Fall hat die Werbung Recht und ich kann Oliver Vincents Begeisterung selbst nachvollziehen. Der Tonwertumfang ist einfach irre, damit lohnt sich sowohl der Aufwand einer länger dauernden Bearbeitung des Photos am Rechner, weil man endlich das Ergebnis seiner Arbeit sieht und belohnt wird für seine Mühe, als auch die Anschaffung etwas "teuerer" Papiere, wenn man etwas an die Wand hängen möchte. Jetzt gibt es leider gottseidank keine Ausrede mehr.

Wenn man sich die Mühe macht und sein Farbmanagement durchgängig gestaltet, lohnt sich das auch bei der Hardware. Ich weiß, 1.350 Euro sind viel Geld, natürlich auch für mich. Aber eine dieser sehr guten Nikon Kameras mit diesen sehr guten Nikon Objektiven machen einfach sehr viel mehr Freude, wenn das Ergebnis am Ende nicht zunichte gemacht wird. Das ist beim HP B9180 natürlich nicht der Fall, ganz klar. Aber wer die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt den Epson 3800 oder den 2400 ansehen. Mir kam es nicht auf A2 an, ich finde es natürlich toll, jetzt diese Möglichkeit zu haben. Mir war Ethernet wichtig und das hat der 2400 nicht. Aber wenn es um die Entscheidung geht, B9180 oder 2400 oder 3800, wäre meine klar. Und das mit Jahrzehnte alten Vorurteilen und Vorlieben, das will bei mir was heißen.

Abschließend noch etwas zum Händler: Herr Strehlow von PhotoUniversal hat sich wirklich viel Mühe gegeben und war dabei immer sehr freundlich und zuvorkommend. Die Empfehlung kann ich nur weitergeben. Und wenn man dem Forum helfen will, kann man ja auch diesen Händler über den Amazon Link erreichen.

Viel Freude bei der Qual der Wahl und Grüße
Gert
Zuletzt geändert von Bits@Work am Sa Feb 02, 2008 0:23, insgesamt 1-mal geändert.

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Danke für deinen umfassenden Bericht. Vielleicht kann ihn einer der Moderatoren in einem neuen Thrad umziehen mit Namen Epson 3800 erste Ergebnisse osä. ?

Damit ihn auch andere Interessierte finden.
Gruß Roland...

Stephan_W
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Beitrag von Stephan_W »

toller Bericht!

Ich habe den Epson 3800 auch gekauft, zumal er jetzt zum Jahresende in einer Cashback-Aktion zu haben war. Mein wesentliches Kaufargument waren die 8 Patronen und der wirklich excellente Ausdruck und die Möglichkeit, auch ab und an mal A2 zu drucken.

Ich finde auch, dass der Preis durchaus gerechtfertigt ist, vor allem wenn man eh schon viel in die Technik investiert hat. Es macht meines Erachtens mehr Sinn, in einen guten Drucker zu investieren als in immer noch bessere Kameraausrüstung. Und so ein Drucker sollte auch ein paar Jährchen halten, im Gegensatz zu manch einem body.

Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass zum Drucker dann doch noch erkleckliche Betriebskosten kommen, vor allem Papiere und Tinten. Wer nur selten Bilder ausdruckt, ist rein ökonomisch betrachtet wohl mit einem Printservice besser bedient.

Andererseits ist gerade jetzt im Winter so ein Drucker eine echte Bereicherung für's Hobby. Sozusagen eine private Dunkelkammer, wo man probieren kann, und dann mehr oder weniger begesitert was in der Hand hält.

Was mir aber noch Mühe macht, ist die Abstimmung der möglichen Farbprofile und Papiere für den 3800. In der mittlerweile schlicht unüberschaubaren Menge an Papieren dann noch den passenden Treiber zu finden, ist eine kleine Kunst für sich. Die Epson Papiere sind zwar nicht schlecht, aber es gibt so viele andere gute Papiere, dass man gerne etwas ausprobiert. Und da ist es manchmal frustrierend, bis man den richtigen Treiber gefunden hat. Ausserdem finde ich den Druckertreiber selbst, bzw. die Software dazu, sehr komplex. Wenn man nicht viel druckt, tut man gut daran, einmal gefundene Einstellungen zu notieren. Aber das ist wohl die Kehrseite von vielen möglichen Optionen.

piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Vielen Dank für den Erfahrungsbericht, obwohl er meinem Portmonnaie auf Dauer nicht gut tun wird ... :cry:

Stephan_W hat geschrieben:Was mir aber noch Mühe macht, ist die Abstimmung der möglichen Farbprofile und Papiere für den 3800. In der mittlerweile schlicht unüberschaubaren Menge an Papieren dann noch den passenden Treiber zu finden, ist eine kleine Kunst für sich.
Wenn man sich einen solchen Drucker leistet, sollte man die Investition in eine Drucker-Kalibrierung nicht scheuen (z.B. PrintFix Pro). ;)
Gruss, Andreas

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

piedpiper hat geschrieben:Vielen Dank für den Erfahrungsbericht, obwohl er meinem Portmonnaie auf Dauer nicht gut tun wird ... :cry:

Stephan_W hat geschrieben:Was mir aber noch Mühe macht, ist die Abstimmung der möglichen Farbprofile und Papiere für den 3800. In der mittlerweile schlicht unüberschaubaren Menge an Papieren dann noch den passenden Treiber zu finden, ist eine kleine Kunst für sich.
Wenn man sich einen solchen Drucker leistet, sollte man die Investition in eine Drucker-Kalibrierung nicht scheuen (z.B. PrintFix Pro). ;)
Bei Photo-Universal hatten siie letztes Jahr ne Veranstaltung, wo auch D3 usw. zu bestaunen waren. Da war ein Workshop übers drucken. Der mir serh kompetent erscheinende Vortragende meinte auf diese Frage, dass die Profile der Papierhersteller normalerweise so gut sind, dass es sich für einen Privatanwender nicht rechnet, sich eigene Profile zu erstellen. Das einzige was dagegen spricht ist, die wohl rel. ungenaue Erstprofilierung des Druckers. Das wird afaik bei Epson gar nicht gemacht und war einer der Vorteile der HP, der sich quasi bei der ersten Inbetriebnahme kalibriert hat um auf einem dedizierten Anangspunkt zu sein. Wenn nat. der Rest nicht stimmt :cry:

Wichtig wäre auf jeden Fall, seiner Meinung nach, nicht nur die richtigen Profile zu verwenden, sonder auch die zusätzlichen Einstellungen die Papiere betreffend richtig anzuwenden. (also z.B. die richtige Schwarztinte auszuwählen (abhängig ob Glossy oder Matte - wobei es papiere gibt, wo das nicht so leicht zu entscheiden ist)). Diese werden auch von allen großen Papierherstellern zur Verfügung gestellt, allerdings muss man danach dann etwas suchen. Aber auch wieviel Tinte aufgetragen werden soll usw. Was man wohl meist selbst herausfinden muss ist, wie stark der Tonwertumfang reduziert werden muss für den Druck.
Gruß Roland...

Bits@Work
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Beitrag von Bits@Work »

Ja, die Anmerkungen von Euch zu den Papieren sind allesamt sehr richtig und entsprechen auch absolut meiner Erfahrung (tut ganz gut, nicht immer nur im eigenen Saft zu kochen, sondern zu sehen, daß es Anderen auch so geht).
Ich habe das für mich so gelöst: möglichst nur vier Sorten: canvas (sehr sehr selten), baryt (sehr oft), glossy (sehr oft), seidenmatt (selten). Dafür immer nur ein Hersteller und von dem die Profile (obwohl ich PrintFixPro habe und meine Altbestände damit profiliere, aber das läuft ja aus) und Anleitungen zum Drucken. Von Sihl und Hahnemühle gibt es detaillierte Anleitungen für den 9180 und Epsons als pdf. Hier ist mit Tintenauftrag und und und alles Schritt für Schritt erklärt. Habe ich beim Handbuch des Druckers mit eingeheftet.
Dann hält sich das in Grenzen. Aber stimmt schon, Mißerfolge sind nicht ausgeschlossen. Was ich affengeil finde, ist das man bei der Papierauswahl noch im Treiber den Walzenabstand einstellen kann in 100µ Schritten.
Würde und werde so einen Workshop mal mitmachen, wenn es umme Ecke ist. Die Investition macht sich sicher bezahlt.

Grüße
Gert

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Schubi
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Beitrag von Schubi »

Ich bin vom 2400 auf den 3800er umgestiegen. Die Bildqualität ist vergleichbar und auf höchstem Niveau. Das Handling ist insgesamt aber besser als beim kleinen Bruder. Und die Tinte unterm Strich deutlich günstiger.

Apropos Cashback: Hat jemand schon Cashback von Epson bekommen?

Grüße
Frank

Bits@Work
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Beitrag von Bits@Work »

Hallo Frank,

habe gerade mal nachgesehen, weil ich ja noch einen HP 8750 habe:

1. der Drucker muß bei einem der "teilnehmenden ProFot" Händler erwordben sein.
2. Du mußt einen Drucker ab Stylus Pro 4880 gekauft haben.

Für unsere 3800 jibbet nix.

Grüße
Gert

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Das Cashback gab es bis Ende letzten Jahres auch für den 3800.
Gruß Roland...

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Schubi
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Beitrag von Schubi »

Anfang Dezember gab mir ein Epson-Vertriebler den Tip vor Weihnachten den 3800er zu kaufen, weil es dafür bis Ende Dezember Cashback gäbe. Auf der Epson-Website fand ich seine Aussage bestätigt. Daraufhin habe ich den Drucker gekauft, das Cashback-Formular ausgefüllt und am 11. Dezember an die angegebene Faxnummer gefaxt.
Seitdem habe ich nichts von denen gehört. Ich werde jetztmal nachhaken! :hmm:

Frank

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