Langzeitbelichtungen - wie gemacht?

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henne
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Langzeitbelichtungen - wie gemacht?

Beitrag von henne »

Hallo zusammen,

bitte erlaubt mir mal eine blutige Anfängerfrage. Man liest ja immer wieder gerne in unserem Forum, daß bei Langzeitbelichtungen mehr als 30 Sekunden belichtet wird.

Und jetzt kommt´s: Wie macht Ihr das? IR-Fernbedieung und dann Zeit schätzen / irgendwie errechen und per BULB die Belichtung steuern? Oder bleibt ihr im A-Modus und der belichtet bei Anzeige "LOW" dann bsplw. 127,5 Sekunden? Ich dachte immer per Automatik wäre bei 30 Sekunden Schluss!? [Jetzt mal das Thema DRI außen vor gelassen.]

Habe mich mit Nachtaufnahmen bislang nur wenig auseinandergesetz, möchte das jedoch etwas mehr tun.

Vielen Dank für sachdienliche Hinweise!

Henne.
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gs
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Beitrag von gs »

Sofern verwendete Digi Mehrfachbelichtungen zulässt, wäre dies der einfachste Weg. Fehlbelichtungen sind praktisch ausgeschlossen. Einfach einzelne Teilbelichtungen solange aufaddieren bis es stimmt. Ansonsten ist Schätzen angesagt.

4 mal 15 Sekunden, wobei letzte bereits getätigte, aber noch nicht bestätigte Teilbelichtung zugunsten des auflodernden Koksabstiches unter den Tisch fiel:



Bild

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Ich nutze einen externen Belichtungsmesser, und wenn der nicht mehr mitmacht, mache ich Probeaufnahmen und sehe mir dann das Histogramm an. Das braucht aber ein wenig Zeit, weil man dazu auch noch die "Noise Reduction" Funktion (Schwarzbild-Subtraktion) nutzen sollte, mit der sich die Aufnahme- und Speicherzeit verdoppelt.
Gruß Timo.

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volkerm
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Beitrag von volkerm »

Hallo Henne,

ich benutze in der Regel die Automatik, und drehe eine Belichtungskorrektur dazu falls nötig, so etwa +1.0
.. und weg.

alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Arjay hat geschrieben:Ich nutze einen externen Belichtungsmesser, und wenn der nicht mehr mitmacht, mache ich Probeaufnahmen und sehe mir dann das Histogramm an. Das braucht aber ein wenig Zeit, weil man dazu auch noch die "Noise Reduction" Funktion (Schwarzbild-Subtraktion) nutzen sollte, mit der sich die Aufnahme- und Speicherzeit verdoppelt.

Apropos, wie sieht das bei DigiCams eigentlich mit dem "Schwarzschildfaktor" aus? Oder verhalten sich die Chips auch bei
Langzeitbelichtungen linear?

Habe digital noch keine Belichtung über 1sek gemacht...

mfg

Alexis

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Ich konnte selbst bei Langzeitbelichtungen bis 12 Minuten noch keinen Schwarzschildeffekt an meiner D70 feststellen. Das scheint ein rein analoges Problem zu sein.

Bei Zeiten > 5 Minuten (so weit ich mich erinnere) gibts bei meiner D70 aber ein anderes Problem: Hot Pixel an einem Eck des CCDs, wo die Elektronik das Chip aufheizt, und die gehen auch nicht per Noise Reduction weg. Mehr als ca. 5 Minuten Belichtungszeit sind also an der D70 nicht sinnvoll.
Gruß Timo.

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henne
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Beitrag von henne »

gs hat geschrieben:Sofern verwendete Digi Mehrfachbelichtungen zulässt, wäre dies der einfachste Weg. Fehlbelichtungen sind praktisch ausgeschlossen. Einfach einzelne Teilbelichtungen solange aufaddieren bis es stimmt. Ansonsten ist Schätzen angesagt.

4 mal 15 Sekunden, wobei letzte bereits getätigte, aber noch nicht bestätigte Teilbelichtung zugunsten des auflodernden Koksabstiches unter den Tisch fiel:...
Äh, wenn ich ehrlich bin, habe ich NÜX verstanden :shock: Sollte das so :?:

@Arjay: Externer Messer fällt bei mir aus. Probiert habe ich dann auch schon mal, nur wenn bei "M" 30 Sek. zu wenig waren, war ich mit meinem Latein am Ende. :?

Gruß, Hendrik.
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gs
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Beitrag von gs »

Ich konnte keinen Schwarzschildeffekt feststellen. Weder in Sachen Belichtungszeit noch bei möglichen Farbverschiebungen. Unterm Strich sind digitale Nachtaufnahmen deutlich einfacher geworden. Fast schon zu einfach, weshalb mir inzwischen der Kick dazu fehlt.

henne
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Beitrag von henne »

@alexis und Arjay: "Schwarzschildfaktor" :arrow: Mein Gott, IHR kennt ja Wörter... :shock: Noch nie gehört sowas!

@Volker(m): Soll also heißen, daß ich in "A" bleiben kann und das "LOW" in der Anzeige getrost stehen lassen kann, weil dann z. B. 140 Sek. belichtet, richtig?

@Arjay: Rauschvernichtung war schon klar. Kann ja nur besser werden damit. :wink:

Gruß, Henne.
Zuletzt geändert von henne am Do Nov 10, 2005 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Arjay
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Beitrag von Arjay »

henne hat geschrieben:"Schwarzschildfaktor" :arrow: Mein Gott, IHR kennt ja Wörter... :shock: Noch nie gehört sowas!
Unter dem Schwarzschildeffekt versteht man Farbverschiebungen, die bei analogen Filmen bei langen Belichtungszeiten auftreten. Diese Farbverschiebungen gehen einher mit einer Nicht-Proportionalität der Belichtungszeit. Den Effekt kann man daher durch eine Korrektur der Belichtungszeit um den "Schwarzschildfaktor" eindämmen.
Gruß Timo.

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