Microdrive und Flughafensicherheitsüberprüfung

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Moderator: pilfi

graneb
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Microdrive und Flughafensicherheitsüberprüfung

Beitrag von graneb »

Hallo,

ich habe gerade zufällig auf der Nikonseite dieses zum Thema
"Nikon Digitalkameras und Flughafen - Sicherheitsüberprüfungen" gefunden:

"Einige Nikon Kameras können auch den "Microdrive" verwenden, eine Mini-Festplatte mit beweglichen Elementen. Dieser benutzt magnetisierte Speicherelemente um Bilder zu speichern und kann durch die Sicherheitskontrollen beeinflusst werden, so dass Beschädigungen auftreten können. Lassen Sie diese Karten von Hand überprüfen, um das Risiko eines Datenverlustes zu minimieren."

Ist das wohl so richtig? Schaden die Röntgenstrahlen der Gepäckkontrolle
oder das manuelle Abtasten?
Hat jemand schon schlechte Erfahrungen damit gemacht ?
Bei mir ging es bisher immer gut!

Gruss
Graneb

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Ich kann mir nur denken, dass mit "Sicherheitskontrollen" diese Metalldedtektoren gemeint sind, mit denen Passagiere auf Metallteile überprüft werden - die arbeiten mit relativ starken Magnetfeldern. Wenn Du die Kamera jedoch durch die Röntgenanlage fahren lässt, kann ich mir eigentlich keine Datenbeschädigung vorstellen.
Gruß Timo.

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lemonstre

Beitrag von lemonstre »

Arjay hat geschrieben:Ich kann mir nur denken, dass mit "Sicherheitskontrollen" diese Metalldedtektoren gemeint sind, mit denen Passagiere auf Metallteile überprüft werden - die arbeiten mit relativ starken Magnetfeldern. Wenn Du die Kamera jedoch durch die Röntgenanlage fahren lässt, kann ich mir eigentlich keine Datenbeschädigung vorstellen.
genauso ist es. durchleuchten ist ok und schadet nicht, metalldetektoren sind nicht so gut für magnetspeicher.

graneb
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Beitrag von graneb »

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Da kann ich ja wieder beruhigt reisen.

Gruss
Graneb

beta
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Beitrag von beta »

also ich bin gerade erst wieder mit D70 und Microdrive durch nen paar Zollkontrollen gelatscht und das war kein problem. Mein polaroid wurde super genau inspiziert aber meine d70 interessierte keinen und auch das microdrive hat sich nicht beschwert alle bilder war nachher noch drauf.


me.

kai-hear
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Beitrag von kai-hear »

gerade gefunden bei Nikon:

CompactFlash- und SD-Speicherkarten (wie sie in Nikon Digitalkameras verwendet werden) haben ein Festkörper-Speichersystem, das durch Röntgenstrahlen oder auch Magnetfelder nicht beeinflusst wird. Daher ist eine Überprüfung durch Scanner und Sicherheitsabtaster in der Flughafen- und Gepäckkontrolle ohne nachhaltige Folgen auf die hinterlegten Daten auf den Karten.


Einige Nikon Kameras können auch den "Microdrive" verwenden, eine Mini-Festplatte mit beweglichen Elementen. Dieser benutzt magnetisierte Speicherelemente um Bilder zu speichern und kann durch die Sicherheitskontrollen beeinflusst werden, so dass Beschädigungen auftreten können. Lassen Sie diese Karten von Hand überprüfen, um das Risiko eines Datenverlustes zu minimieren.
Die Digitalkameras selbst sind nicht gegen Röntgenstrahlen empfindlich und werden von richtig funktionierenden Sicherheitsscannern nicht beschädigt.
Nikon D800 & D300 Nikon 105 2.0 DC, , Nikon AF-S 70-200 2.8 VR II ED, Nikon AF-S 50 1.8G, Nikon 24-85 VR, Sigma 18-50 2.8 HSM, Sigma 10-20, Sigma Makro 90/2.8, Nikon PB-4/Rodagon, Nikon SB-910, 2xSB-800

d@niel
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Beitrag von d@niel »

mein Microdrive ist auch schon durch diverse Röntgenmaschinen gefahren.... bisher ohne Probleme!

d@niel

bruko
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Beitrag von bruko »

mein Microdrive hat es auch schon diverse Male überstanden. Kein Datenverlust oder technische Probleme
Alles Gute,
Bruno

Nikon_JO
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Beitrag von Nikon_JO »

Hallo,

da ich beruflich aus dem Bereich der medizinischen Datenverarbeitung komme und auch als Strahlenschutzbeauftragter für Röntgengeräte ausgebildet wurde, hat mich diese Diskussion schon erheitert.

Ein paar Fakten:


Röntgenstrahlung ist eine ionisierende Strahlung und kann, genügend Energieeintrag vorausgesetzt, durchaus schwache magnetische Effekte hervorrufen.

Natürlich sind die relativ schwachen Magnetisierungen von Festplatten empfindlicher dafür, als Speicherkarten.

Die Röntgengeräte in der Handgepäckkontrolle unterscheiden sich erheblich, von denen in der Gepäckdurchleuchtung, denn in der HGK wird eine erheblich geringere Strahlungsintensität genutzt. Die Geräte dürfen bei mangelnder Durchdringung, nur bis zu einer aus Strahlenschutzgründen festgelegten Grenze hoch regeln. Können die Detektoren kein genügendes Signal erzeugen, melden sie Unterbelichtung und warnen das Personal. Die kontrollieren dann entsprechend von Hand. Einigen wird das bei Laptops in der Tasche schon passiert sein. Schließlich halten sich in der Umgebung Menschen auf und die sollen ihre Gamma-Dosis nur über die Höhenstrahlung erhalten. Die Geräte im „Keller“ bei der Gepäckkontrolle dürfen da allerdings ganz anders zuschlagen.

Die Detektoren sind Heutzutage eigentlich so empfindlich, dass nur noch sehr geringe Strahlungsstärken notwendig sind. Daher ist eine Filmschädigung bei der HGK auch nahezu ausgeschlossen.
Die dümmste Methode ist das Einlegen von Filmen in Schutzfolien gegen Röntgen. Die Geräte regeln hoch, bis auch dieser Barriere durchbrochen ist und dann hat der Film eine höhere Chance ruiniert zu werden. Wenn man die Prozedur nicht so häufig macht, denn die Wirkungen auf den Film -als direkte Strahlenwirkung- addiert sich mit jedem Versuch.

Die ionisierende Wirkung addiert sich nicht, d.h. Wiederholungen erhöhen nicht die Wirkung, sondern die Strahlung hat nur eine neue Chance. Sind die MDs also innerhalb der Kamera und werden durch die Röntgenkontrolle geschickt, so wird das Gerät die Strahlungsstärke bis zum Limit hoch regeln, um die Schwächung durch die Kameramasse aus zu gleichen. Das kann in einem Extremfall zu magnetischen Effekten führen. Wird der MD alleine durch das Gerät geschickt, ist die Chance für einen Effekt extrem gering.

Ob irgendeiner seine MDs schon mal durchleuchtet hat, ist für die Beurteilung der Chance für so einen Schaden total unerheblich. Wie auch die Tatsache, dass der Nachbar schon mal beim Lotto gewonnen hat, keinen Einfluss auf meine eigenen Spielchancen ausübt. Neues Spiel, neues Glück.

Die Ursache für die Warnmeldung von Nikon liegt vielleicht eher im Juristischen, als im Technischen. Trotzdem würde ich empfehlen, die Dinger aus der Kamera heraus zu nehmen. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Schönen Abend
Zuletzt geändert von Nikon_JO am Mo Jul 11, 2005 20:39, insgesamt 1-mal geändert.

Jerico
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Beitrag von Jerico »

Hallo Nikon_JO,

Sehr informativ, vielen Dank!

Gruß

Jerico

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