Wie "entflackert" man eine Stromsparlampe?

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Arjay
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Wie "entflackert" man eine Stromsparlampe?

Beitrag von Arjay »

Ich arbeite gerade an einer preisgünstigen Beleuchtung für Tabletop- oder Objektfotos. Dazu habe ich bei Ikea eine Arbeitslampe gefunden ("Global" für 15€), die ich modifizieren werde.

Momentan muss man beim Fotografieren mit diesem Licht mit langen Verschlusszeiten arbeiten (wahrscheinlich länger als 1/15 sec), weil das Licht im Takt mit der Netzfrequenz flackert. Ich habe im Internet gesehen, dass es (sehr viel teurere) Leuchtstofflampen gibt, die mit einem speziellen Netzteil auf einer höheren Frequenz betrieben werden, so dass das Flackerproblem nicht mehr akut ist.

Kennt jemand das Funktionsprinzip dieser Lampenansteuerung, oder kann mir evtl. sogar Schaltungsvorschläge dazu liefern?
Gruß Timo.

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volkerd

Beitrag von volkerd »

Naja ich denke meistens werden diese Lampen mit einer Frequenz von 100 Hertz betrieben, das heist hier werden 100 Lichtblitze pro Sekunde gemacht, wenn man jetzt mit einer falschen Belichtungszeit arbeitet kann schon mal passieren das alles Dunkel ist.

Andreas G
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Beitrag von Andreas G »

Hallo Timo,

kannst Du mir sagen was genau Du mit Stromsparlampe meinst. Ich kenne leider den Artikel von Ikea nicht. Vielleicht postest Du ein Foto von Deiner Lampe, dann werde ich Dir wahrscheinlich weiterhelfen können.

Gruß
Andreas
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Arjay
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Beitrag von Arjay »

Hmmm ... leider habe ich noch keinen Webspace, um Fotos hochzuladen. Daher versuch' ich's mal ohne Bild, aber mit Sprache:

Eine Stromsparlampe ist ganz einfach eine Leuchstofflampe. In meinem Falle ist das eine Schreibtischlampe mit einer Osram Dulux S Leuchtstoffröhre mit 11W elektrischer Leistung. Die hat nur an einem Ende einen Stecksockel mit zwei Anschlussstiften. Im Netzstecker der Lampe scheint eine Elektronik enthalten zu sein (Starter, Drosselspule o.ä.?). Auf dem "Steckernetzteil" steht "Plug-In Ballast", was mich dort drinnen eine Drosselspule vermuten lässt.

Ich habe mit der Lampe (genauer gesagt mit 2 Lampen) bereits einige hervorragende Objektaufnahmen gemacht; die Lichtausbeute ist mehr als ausreichend und die Lampe liefert ein wunderbar diffuses, weiches Licht, so dass es in den Bildern fast keine ausgefressenen Spitzlichter gibt. Zudem besitzen die beschriebenen Lampen einen zweiteiligen Arm mit Parallelogrammführungen, die ein sehr einfaches und flexibles Positionieren ermöglichen.

Beim Arbeiten mit diesen Lampen kann man allerdings im Kamera-Monitor immer ein Flackern sehen, was ich darauf zurückführe, dass die Lampe konstruktionsbedingt entweder mit 50 oder mit 100 Hz flackert.

Das ist so lange kein Problem, wie man mit langen Verschlußzeiten arbeitet. Doch genau da liegt der Hund begraben: Die 2 Lampen zusammen sind oft so hell, dass die Kamera selbst bei ISO 100 und bei Blende 8 Verschlusszeiten zwischen 1/125 und 1/250 sec einstellt. Das heisst, selbst ein 8x ND Filter nimmt da oft nicht genug Licht weg, um eine ausreichend lange Verschlusszeit zu erreichen, bei der das Lampen-Flackern nicht mehr stören würde.

Daher also meine Frage: Wie kann man das Flackern abstellen?

Ich hoffe, ich konnte jetzt genügend Infos anbieten, damit Du mir helfen kannst. Wenn nicht -> bitte PM.
Gruß Timo.

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Andreas G
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Beitrag von Andreas G »

Hallo Timo,

das reicht mir. Ich werde gleich mal bei Osram nachschauen. Wenn ich was gefunden habe stelle ich den Link hier rein.

Gruß
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas G am Do Feb 12, 2004 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Andreas G
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Beitrag von Andreas G »

Hallo Timo,

ich bin fündig geworden. Allerdings wird Dich die Antwort nicht befriedigen.

Die Lampen sind für den Betrieb mit konventionellen Vorschaltgeräten ausgelgt. Diese haben Bauartbedingt ein 100 Hz flackern. Dies siehst Du bei einer Belichtung die kürzer als 1/100 s ist. Bei längeren Belichtungszeiten hast Du durch die Integration des Lichtes auf dem CCD-Cips immer die gleiche Helligkeit. Du belichtest ja länger als eine halbe Periode.

Ein Umbau der Leuchten kommt wohl aus Kostengründen nicht in Frage, da die Leuchtmittel und das elektronische Vorschaltgerät ein vielfaches der Leuchte kosten. Außerdem ist es fraglich ob Du sie vom Platz in Deiner Lampe unterkriegst.

Wenn Du das Licht reduzieren und gleichzeitig diffuser bekommen möchtest, kannst Du vor Deinen Lampen "weißes" Plexiglas befestigen. Dies bekommst Du in verschiedenen Stärken und Lichtdurchlässigkeiten. Am günstigsten bekommt man es bei Firmen die Lichtwerbung herstellen. Die schneiden es Dir auf Mass zu und es kostet nur ein paar Euros. Nur nicht im Baumarkt kaufen!

Falls Du weitere Fragen hast, nur raus damit!

Gruß
Andreas
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Arjay
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Beitrag von Arjay »

@ CP-Pilot:

Danke für Deine Bemühungen - das hatte ich schon befürchtet, weil meine eigenen Recherchen mittlerweile gezeigt hatten, dass die hochfrequent ansteuerbaren Leuchtröhren vier, und nicht zwei Anschlusspins besitzen.

Diffusorschirm: Auch daran arbeite ich bereits, allerdings werde ich die Schirme aus PE-Folie bauen (dieses Material kann man mit Hitze verformen und schweissen, und sehr einfach schneiden). Vielleicht wird das ja später mal ein FAQ-Beitrag ...
Gruß Timo.

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