Canon Drucker falsche Farbdarstellung

Die Rubrik für Alles, was mit der farbrichtigen Ausgabe eurer Bilder durch Monitor, Druck und Belichtung zu tun hat

Moderator: pilfi

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RX-O
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Canon Drucker falsche Farbdarstellung

Beitrag von RX-O »

Servus Zusammen

ich habe mir einen neuen Drucker zugelegt um auch gelegentlich Ausdrucke von meinen Bildern zu machen. Nun werden die Farben im Ausdruck allgemein zu Warm dargestellt. Hautfarben sind deutlich zu Rot Grün entspricht dem Monitorbild.
Der Canon Service wiegelte mich mit den Worten ab sie könnten die Farben des Monitors nicht abbilden. Das ist mir durchaus bewusst, die Ausdrucke sind für eine Mappe die für eine Vorauswahl zu einer Ausstellung gedacht sind.
Ich möchte lediglich eine Annäherung an das Monitorbild erreichen,Qualitativ hochwertige Ausdrucke werden wohl in Zukunft von Saal Digital erstellt. Kann mir jemand einen Einblick in den Bereich ICC Profile geben bzw. wie soll ich weiterhin vorgehen?

Gruß Sven

donholg
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Beitrag von donholg »

Für eine präzise Antwort bräuchte man mehr Infos über die gesamte Ausgabekette:
RAW-Entwicklungssoftware->Farbraum->Ausgabesoftware->Papier->Papierprofil ->Drucker->Treibereinstellungen.
Unterstellt ist, dass Du Originaltinte verwendest, wenn Du kein spezielles Profil für Tinte von Fremdherstellern hast.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Aus der Zeit, aus der mein Canondrucker stammt, ist bekannt, dass die nur mit profiliertem Monitior und profiliertem Drucker zu ansehlichen Ergenissen kommen.

Die mitgelieferten Profile reich(t)en mit Canontinte auf Canonpapier nur näherungsweise. Zuviel Rot oder magenta ist "typisch".

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Uups, zu früh losgeschickt...

Wenn Dir viel dran liegt gab es zumindest bis vor kurzem noch Anbieter im Netz, die Dir für ca. 20-30€ ein Profil erstellt haben. Google mal danach, mit so einem Profil druckt selbst mein Metusalem i9950 heute noch brilliante, leuchtende und farblich passende Fotos (die immerhin ca. 5 Jahre hinter Glas halten).

Anbieter:
http://www.icc-profilservice.de/
http://www.drucker-kalibrieren.com/
http://www.filmscanner.info/Druckerprof ... rchiv.html

(hab nix mit denen zu tun ;) )

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RX-O
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Beitrag von RX-O »

Hallo Zusammen

vielen Dank für eure Antworten

Die Entwicklung meiner Bilder erfolgt im sRGB Farbraum da der Monitor nicht mehr hergibt. Kalibriert wurde dieser mit dem Spyder 4 Pro und Bilder fürs Netz werden im PS Elements Farbecht umgewandelt. Folgende Kette nutze ich zum bearbeiten meiner Bilder:
Sichten unter View NX Weitergabe an NX2 speichern als Tiff und evtl. weitere Bearbeitung unter Aperture mit den Topas Filtern.
Beim Drucken habe ich bisher über die Suite von Canon unter den Standart Einstellungen gedruckt leider mit wenig Erfolg. Auch die Soft Proof Einstellung von NX2 brachte keine Besserung. Ich habe extra das Canon Original Papier in A4 und in 10x15 verwendet.
Auch die umfangreiche Voreinstellung unter Aperture zwecks Farbgebung der Ausdrucke blieb ohne Erfolg.
Über die Druckerkalibrierung mittels ICC Profil habe ich auch schon gelesen aber es wird doch möglich sein annähernd an das Monitorbild ran zu kommen. Familie xy druckt ja auch seine Babyfotos ohne Probleme aus.

Hier noch eine genaue Aufstellung von Papier und Drucker:

-Canon MG5350
-Photo Paper Plus Glossy II (PP-201)
-Glossy Photo Paper (Canon GP-501)
-Photo Inkjet Paper Glossy (Agfa)

Gruß Sven

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Sven, Du wirst elend Zeit verplempern und Dich schwarz ärgern - nur mit Schieber schubsen bekommst Du nach meiner Erfahrung aus einem (zumindest "mittelalten") Canon kein vernünftiges Foto.

Vernünftig bedeutet dabei, dass ein Mensch, der ein Gefühl für Farbsehen und einen kalibrierten Monitor hat so einigermaßen zufrieden ist.

Nur für die Fineart Topmodelle gibt es bei diversen Papierherstellern zu der Werkstinte auch fertige Profile, mit denen man schon wirklich gute Ergebnisse hin bekommt.

Meiner hat mit Canon Tinte auf Canon Papier nicht ein Blatt raus geschoben, das ich nicht direkt entsorgt habe.

Erst die händische Kalibrierung mit meinem Spider Print irgendwas hat mich glücklich gemacht.

Glaub mir, es ist am einfachsten, wenn Du so einen Anbieter kontaktierst, der mailt Dir ein Testchart, das Du in Grundeinstellung ohne jede Treibereinstellung ausdruckst, hinschickst und für die Tinte und genau das Papier hast Du dann ein perfektes Profil :super:

Deshalb: Vorher sicher sein, daß Du weiterhin bei genau der Tinte bleibst und das passende Papier dazu auswählen :!:

Oder einen Kalibriergerät (für ca. 400-500€) kaufen und Dich selber glücklich machen :)

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Klenkes hat geschrieben: Oder einen Kalibriergerät (für ca. 400-500€) kaufen und Dich selber glücklich machen :)
Den X-Rite Color Munki gibt es deutlich günstiger. Der kann Monitore, Beamer und Drucker kalibrieren.

@Sven
Fertige Profile von Papierherstellern gibt es meist nur für die teueren semiprofessionellen Geräte. Ich weiß jetzt nicht, ob dein Canon da dazuzählt.
Gruß Roland...

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RX-O
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Beitrag von RX-O »

Vielen Dank für eure Antworten :super:

Der Canon Support schiebt die ganze Sache auf Apple weil da angeblich das Farbmanagement im Druckertreiber nicht zu deaktivieren geht. Da ich mich schon etwas zum Thema eingelesen habe weis ich aber das speziell Color Sync. genau für diesen Fall erfunden wurde. Evtl. findet sich auch jemand der mit Apple arbeitet und mir zum Thema genaueres sagen kann.
Da ich sämtliche Fehler ausschließen möchte noch eine Frage in die Runde in welchen Arbeitsfarbraum arbeitet ihr ? speziell was habt ihr in euren Programmen eingetragen?

Gruß Sven

alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

RX-O hat geschrieben:...
Der Canon Support schiebt die ganze Sache auf Apple weil da angeblich das Farbmanagement im Druckertreiber nicht zu deaktivieren geht.
Stimmt so einfach nicht...
Das ist aber nicht der Grund für das schlechte Druckergebnis.
Der Grund sind allein die schlechten ICC-Werksprofile für Canon-Drucker!
RX-O hat geschrieben:...
Evtl. findet sich auch jemand der mit Apple arbeitet und mir zum Thema genaueres sagen kann.
Mach ich gerade... Eigentlich ist es so simpel.
das man gar nix falsch machen kann ... jedenfalls nicht mit "Werksprofilen" und "kompatiblen" Bedruckstoffen...
RX-O hat geschrieben:...
Da ich sämtliche Fehler ausschließen möchte noch eine Frage in die Runde in welchen Arbeitsfarbraum arbeitet ihr ? speziell was habt ihr in euren Programmen eingetragen?
Der "Eintrag" eines Arbeitsfarbraumes in den Voreinstellungen
der EBV allein genügt nicht... mindestens ein passend kalibrierter
Monitor gehört zwingend dazu!
Steht aber alles hier in diesem Forum zum nachlesen.
Bzw. im NP Wissen. Ist zwar älter, aber das Prinzip hat sich nicht geändert.

Im MacOSX hat sich u.a. folgendes gegenüber den Vorversionen geändert (letztlich auch konsequenterweise):

- Druckervoreinstellungen können jetzt nicht nur (wie zuvor) "global" gespeichert werden,
sondern auch "Druckerabhängig". Besonders, wenn man mehrere Drucker verwendet,
verhilft das zu mehr Übersichtlichkeit.

- Das "Abschalten" des FM geht jetzt (in "normalen" Applikationen) "offensichtlich" nicht mehr...
Das ist aber i.m.h.o. kein "Nachteil". Ausserdem kann man das FM (und das immer schon...)
"wirkungslos" schalten. Das braucht man z.B. zum Drucken von Kalibrations-charts.
In der Regel verwenden aber die Kalibrations-Geräte Anbieter eine eigene Software
zum Drucken von Charts (DataColor, X-Rite). Für PS / bzw. von Adobe gibt extra
eine kleine App dafür, wenn man die Charts unbedingt aus PS und ohne FM drucken muss.

- Ermöglicht es die Applikation, mit bzw. ohne FM zu drucken, bekommt das BS das mit
und "reicht" das an den Druckertreiber durch. Versehentlich mit "Farbmanagement in der Applikation"
und gleichzeitig mit FM im Druckertreiber zu drucken - was zu Farbfehlern führt - geht nicht mehr.

- Ist die Applikation entsprechend ausgelegt, kann sie die gesamte Druckausgabe incl. FM
über das BS abwickeln. Damit kann dann JEDES Programm "sauber" mit FM drucken,
sofern es eine entsprechende Druckdatei - PDF an das Drucksystem des BS übergibt.

Neben der "Vollautomatik"- Auswahl der ICC-Profile abhängig von Drucker, Bedruckmaterial
und Einstellungen, kann man nach wie vor manuell ein "Fremdprofil" bzw. ein eigenes Profil zum Drucken verwenden.
Erreichbar über:
In der Applikation: "Farbmanagement durch Drucker"
In den Druckereinstellungen: Farbanpassung / Colorsync / Andere Profile ...

Fazit: Taugen die Profile und ist der Druckertreiber "systemkonform",
ist das Drucken mit FM kein Problem. Zumindest mit meinen (Epson) Druckern
funktioniert das farbrichtige Drucken mit Epson- und "baugleichen" Standardmedien auf Anhieb.

Auch der "Fine-Art" Druck mit Hahnemühle Materialien und "Werksprofilen" klappt wunderbar.
SW-Fine Art drucke nur noch mit eigenen Profilen und via QuadToneRip.
Das ist aber eine andere Geschichte.

Zum Arbeitsfarbraum:
Nimm s-RGB ... alles andere macht es nur komplizierter.
mfg

Alexis


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Beitrag von RX-O »

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort

Dennoch bin ich am eigenem Drucker kein Stück weiter gekommen. Ein ICC Profil für einen so einfachen Drucker wie den MG 5350 rentiert sich wohl nicht. Ich werde wohl in dem Fotoladen um die Ecke meine Ausdrucke machen müssen. Dort war ich gestern und habe die Profile und Grösse der Datei erfragt. Auch ist dort der Posterdruck in sämtlichen Grössen möglich, alles aus einer Hand sozusagen.
Mein Resume aus der ganzen Sache ist folgendes: mit einem Drucker in der 100 Euro Klasse wird man wohl nicht Glücklich denn dieser bietet einfach zu wenig Tintentanks um ein annähernd Farbechtes Foto abzubilden. Der Hersteller ist in dieser Preisklasse auch nicht bemüht dem Kunden eine Lösung anzubieten. Namhafte Hersteller von Fotopapieren bieten eigens angefertigte ICC Profile zu Druckern an die den Fotodruck beherrschen. Sollte ich nochmals einen Drucker kaufen werde ich mir einen aussuchen der in dieser Liste aufgeführt ist.
In der 100 Euro Klasse ist vielleicht Epson noch eine Alternative dort sind zumindest die Druckertreiber umfangreich änderbar.

Gruß Sven

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