Hallo!
Habe eben den schon älteren Artikel "Einstieg in die “professionellen” Farbräume Adobe RGB und ECI RGB, bzw. ProPhoto RGB" gelesen. Der Autor "Alexis_Sorbas" sagt dort: "In der professionellen Werbefototografie hat sich zur Produktion in höchstmöglicher Qualitätsstufe die Verwendung zusätzlicher, kalibrierter Kameraprofile duchgesetzt".
Das interessiert mich sehr! Auf welche Weise kann ich denn z.B. für die D700 und D800 zu einem kalibrierten Kameraprofil gelangen? Lösungen wie "x-rite colorchecker Passport" haben mich nicht überzeugt. Es gelang mir nicht, z.B. Blau auch nur annähernd originalgetreu darzustellen. Auch zweifle ich an dem Konzept überhaupt: Gedruckte Farben können doch nie den erfassbaren Farbraum repräsentieren!
Mein Hintergrund: ich habe die Fragen ganz praktischer Natur. Ich bin Fotograf und eines meiner Gebiete ist das Fotografieren von Glasmalerei im Durchlicht. Deren Farben möchte ich so nah an der Realität wie nur möglich in das Bild übertragen. Praktisch erlebe ich, daß in den Blau- und Rotbereichen die beiden Kameras ihre Schwierigkeiten haben. Wie kann ich für diesen speziellen Fall zu einem kalibrierten Farbprofil für die Kameras kommen, die den maximalen Farbraum des Chips beschreiben?
Würde mich freuen, wenn mir jemand (auch Alexis_Sorbas selbst?) ein paar Hilfreiche Tips geben könnten.
Beste Grüße ins Netz
Sebasto
Farbprofile für D700 und D800
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Du meinst den Artikel hier von Dirk?
Ich denke, wenn er von "professionellen Werbefototografie" spricht, dann meint er fotografieren mit Mittelformat und Digi-Back. Bei denen ist es möglich jeweils spezielle Farbräume in die Kamera zu laden.
Ich bin mir da jetzt bezüglich einer DSLR nicht wirklich sicher... Ich habe zwar in meiner D700 eine individuelle Kurve ( Fuji-Style ) drin, aber das ist kein eigenes Profil, sondern lediglich eine Anpassung der schon in der Kamera vorhandenen Profile.
Und da du selbst den x-rite colorchecker Passport ansprichst, das mit dem Profil erstellen klappt bei dir nicht? Wo liegen denn genau die Defizite?
Ich denke, wenn er von "professionellen Werbefototografie" spricht, dann meint er fotografieren mit Mittelformat und Digi-Back. Bei denen ist es möglich jeweils spezielle Farbräume in die Kamera zu laden.
Ich bin mir da jetzt bezüglich einer DSLR nicht wirklich sicher... Ich habe zwar in meiner D700 eine individuelle Kurve ( Fuji-Style ) drin, aber das ist kein eigenes Profil, sondern lediglich eine Anpassung der schon in der Kamera vorhandenen Profile.
Und da du selbst den x-rite colorchecker Passport ansprichst, das mit dem Profil erstellen klappt bei dir nicht? Wo liegen denn genau die Defizite?
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Das wirkt sich aber nur auf JPG aus oder, oder auch für vorgaben ins RAW dann geht's aber nur in Capture NX/ View NX? als vorgaben.weinlamm hat geschrieben: Ich habe zwar in meiner D700 eine individuelle Kurve ( Fuji-Style ) drin, aber das ist kein eigenes Profil, sondern lediglich eine Anpassung der schon in der Kamera vorhandenen Profile.
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Genau. Als Raw immer nur über Capture bzw. View. Mache ich aber mit der Nikon eh meist.thomisa hat geschrieben:Das wirkt sich aber nur auf JPG aus oder, oder auch für vorgaben ins RAW dann geht's aber nur in Capture NX/ View NX? als vorgaben.weinlamm hat geschrieben: Ich habe zwar in meiner D700 eine individuelle Kurve ( Fuji-Style ) drin, aber das ist kein eigenes Profil, sondern lediglich eine Anpassung der schon in der Kamera vorhandenen Profile.
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Hallo!
Ich habe aber auch meine prinzipiellen Zweifel an dem Verfahren an sich. Der Farbraum der gedruckten Aufsichts-Farbfelder ist viel kleiner als die Objekte, die ich fotografiere - und sicher auch kleiner als der Chip kann.
Sebasto
Ja, diesen meine ich.weinlamm hat geschrieben:Du meinst den Artikel hier von Dirk?
Er hat aber in den grafischen Farbraumvergleichen auch jene der D2X und D70 drin. Also muß er die ja irgendwie ermittelt oder bekommen haben.Ich denke, wenn er von "professionellen Werbefototografie" spricht, dann meint er fotografieren mit Mittelformat und Digi-Back. Bei denen ist es möglich jeweils spezielle Farbräume in die Kamera zu laden.
Ich habe einfach keine identischen Farben bekommen.Besonders die Blau- und Rottöne kamen schlecht an das Original (Farbfelder) heran. Ich verwende einen profilierten Monitor (Eizo CG241W) und habe unter Normlicht verglichen). Die Neutralität war perfekt - aber das interessiert mich weniger, deutet aber darauf hin, daß das Verfahren schon korrekt ablief.Und da du selbst den x-rite colorchecker Passport ansprichst, das mit dem Profil erstellen klappt bei dir nicht? Wo liegen denn genau die Defizite?
Ich habe aber auch meine prinzipiellen Zweifel an dem Verfahren an sich. Der Farbraum der gedruckten Aufsichts-Farbfelder ist viel kleiner als die Objekte, die ich fotografiere - und sicher auch kleiner als der Chip kann.
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Dirk nutzt nen Mac; da gibt es ein Programm zur Anzeige, was da integriert ist. Wenn du eins für Windows brauchst. siehe hier.Sebasto hat geschrieben:Er hat aber in den grafischen Farbraumvergleichen auch jene der D2X und D70 drin. Also muß er die ja irgendwie ermittelt oder bekommen haben.
Die Profile müssten eigentlich hier abliegen:
C:\Program Files\Common Files\Nikon\Profiles
Wobei ich mich noch dunkel erinnern kann, dass das Profil von der D70 damals noch auf irgendeiner CD mit dabei war. Ich glaube, das lag damals daran, dass die Sache mit dem Farbmanagement noch nicht ganz so einfach war wie heute.
Es ist durchaus vorstellbar, dass die Kamera in Bezug auf die Farben nicht alle Bereiche gleich perfekt ablichten kann. Zumindest kann ich mich dran erinnern, dass es - zumindest früher - mal hier und da Diskussionen wegen grün bzw. rot gab. Da war nicht alles perfekt.Sebasto hat geschrieben:Ich habe einfach keine identischen Farben bekommen.Besonders die Blau- und Rottöne kamen schlecht an das Original (Farbfelder) heran. Ich verwende einen profilierten Monitor (Eizo CG241W) und habe unter Normlicht verglichen). Die Neutralität war perfekt - aber das interessiert mich weniger, deutet aber darauf hin, daß das Verfahren schon korrekt ablief.Und da du selbst den x-rite colorchecker Passport ansprichst, das mit dem Profil erstellen klappt bei dir nicht? Wo liegen denn genau die Defizite?
Ich habe aber auch meine prinzipiellen Zweifel an dem Verfahren an sich. Der Farbraum der gedruckten Aufsichts-Farbfelder ist viel kleiner als die Objekte, die ich fotografiere - und sicher auch kleiner als der Chip kann.
Sebasto
Wenn ich mir jetzt aber mal das Profil der d700 anschaue, dann sollte das in srg auf jeden Fall ausreichen. Wenn, dann ist es wohl nur eine Frage der Einstellung?
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Vielen Dank erstmal für deine Mühe. Nun, ich denke Farbmanagement ist noch heute alles andere als einfach.weinlamm hat geschrieben:Die Profile müssten eigentlich hier abliegen:
C:\Program Files\Common Files\Nikon\Profiles
Wobei ich mich noch dunkel erinnern kann, dass das Profil von der D70 damals noch auf irgendeiner CD mit dabei war. Ich glaube, das lag damals daran, dass die Sache mit dem Farbmanagement noch nicht ganz so einfach war wie heute.
Dort lagen bei mir keine Nikonprofile - woher auch? Habe aber im Netz eines gefunden - und damit mal ein wenig rumgespielt.
Ich erinnerte mich, schon mal versucht zu haben, mit einem Monaco-Tool die Kamera zu profilieren (oder war es sogar das Passport-Teil?). Dieses damals entstandene Profil habe ich einmal verglichen mit dem D700-Profil - und da wundert mich nicht mehr, daß das nicht befriedgend war. Entweder stimmt das D700 Profil nicht - oder das Monaco-Tool hat unsinn gemessen/gerechnet. Dessen ermittelter Farbraum ist doppelt so groß wie das angebliche der D700.
Ich verstehe nicht recht was du meinst.weinlamm hat geschrieben: Wenn ich mir jetzt aber mal das Profil der d700 anschaue, dann sollte das in srg auf jeden Fall ausreichen. Wenn, dann ist es wohl nur eine Frage der Einstellung?
Beste Grüße
Sebasto
Re: Farbprofile für D700 und D800
Um eine konstistente Farbqualität zu erreichen ist bei der Profilierung die Grundvoraussetzung die gleichbleibende Lichtbedingung( =gleichbleibende Studiobedingung – Lichtfarbe, Weißabgleich, gleiches Objektiv, Reflektoren)!Sebasto hat geschrieben:
Mein Hintergrund: ich habe die Fragen ganz praktischer Natur. Ich bin Fotograf und eines meiner Gebiete ist das Fotografieren von Glasmalerei im Durchlicht. Deren Farben möchte ich so nah an der Realität wie nur möglich in das Bild übertragen. Praktisch erlebe ich, daß in den Blau- und Rotbereichen die beiden Kameras ihre Schwierigkeiten haben. Wie kann ich für diesen speziellen Fall zu einem kalibrierten Farbprofil für die Kameras kommen, die den maximalen Farbraum des Chips beschreiben?
Aber:
Starke optische Aufheller in Kunststoffen und Textilien, oder durchleuchtete Tranzparenzfarben können die Profilierung wirkungslos werden lassen. Hier kann nur durch selektive Retusche die richtige Farbe „gefunden“ werden.
In der Tat hat ein Drucker in einer digitalen Prozesskette immer den kleinsten Farbraum von allen beteiligten Geräten.Sebasto hat geschrieben: Auch zweifle ich an dem Konzept überhaupt: Gedruckte Farben können doch nie den erfassbaren Farbraum repräsentieren!
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Das
@Sebasto, irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass in der jüngeren Vergangenheit bei den neueren Nikon Kameras die Raw-Farbdarstellung über die Bild-Engine weitgehend standardisiert wurde. Ohne das in aller Tiefe zu studieren, ist das jedenfalls auch mein Eindruck. Ein weiterer Eindruck ist, dass diese "Kalibrierung" durcheinander gerät, wenn man über X-Rite Profile versucht, das zu verbessern. Irgendwie scheinen die wenigen Referenzwerte tatsächlich für diesen Zweck nicht auszureichen.
Für deine Zwecke würde ich selber profilieren. In LR würde ich von "Camera Neutral" ausgehend über HSL, Teiltonung und Kamerakalibrierung eine oder mehrere Vorgaben erstellen, die deinen Motiven am nächsten kommt.
Eine andere Möglichkeit wäre, in den Picture-Controlls eine Kurve zu basteln. Das sieht in der Kamera zunächst ein bisschen grob aus, aber die Anpassungen sind schon einigermaßen prägnant.
Verstehe ich nicht, Thomas, du kannst dir die Vorgaben doch auch in LR laden?!wirkt sich aber nur auf JPG aus oder, oder auch für vorgaben ins RAW dann geht's aber nur in Capture NX/ View NX? als vorgaben.
@Sebasto, irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass in der jüngeren Vergangenheit bei den neueren Nikon Kameras die Raw-Farbdarstellung über die Bild-Engine weitgehend standardisiert wurde. Ohne das in aller Tiefe zu studieren, ist das jedenfalls auch mein Eindruck. Ein weiterer Eindruck ist, dass diese "Kalibrierung" durcheinander gerät, wenn man über X-Rite Profile versucht, das zu verbessern. Irgendwie scheinen die wenigen Referenzwerte tatsächlich für diesen Zweck nicht auszureichen.
Für deine Zwecke würde ich selber profilieren. In LR würde ich von "Camera Neutral" ausgehend über HSL, Teiltonung und Kamerakalibrierung eine oder mehrere Vorgaben erstellen, die deinen Motiven am nächsten kommt.
Eine andere Möglichkeit wäre, in den Picture-Controlls eine Kurve zu basteln. Das sieht in der Kamera zunächst ein bisschen grob aus, aber die Anpassungen sind schon einigermaßen prägnant.
Viele Grüsse
Uwe
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Zumindest nach meiner Messung ist der Farbumfang der D700 so groß, dass er nahezu vollständig sRGB abbildet. Sprich das, was die D700 produziert, müssten alle Farben sein, die dargestellt werden sollen. Jetzt muss man sie nur noch finden...Sebasto hat geschrieben:Ich verstehe nicht recht was du meinst.weinlamm hat geschrieben: Wenn ich mir jetzt aber mal das Profil der d700 anschaue, dann sollte das in srg auf jeden Fall ausreichen. Wenn, dann ist es wohl nur eine Frage der Einstellung?
Ich weiss leider nicht aus eigener Erfahrung, was die von dir verwendete Software macht - sieht aber so aus, als ob sie einen andern Farbraum ( größer wie sRGB ) erzeugt.
Normalerweise müsste man da dann alles wieder umwandeln können. - Wobei halt das Problem mit dem Abstimmen, sprich Weiss-/Farbabgleich, wohl dennoch bleibt.
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