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Kalibrierung Notebook-Display unbefriedigend

Verfasst: Di Apr 03, 2012 22:40
von bjoern_krueger
Moin allerseits!

Ich habe mir zum Geburtstag den Spyder Elite 4 Kalibrierer schenken lassen, gestern habe ich ihn ausprobiert.

Das Ergebnis war mehr als enttäuschend.

Das Monitorbild ist viel zu gelb, meine Fotos sehen plötzlich alle farbstichig aus.
Klar, werdet Ihr sagen, ist ja logisch, wenn der Monitor vorher verstellt war, und ich damit die RAW-Bilder bearbeitet habe, müssen die Bilder nach der Kalibrierung natürlich falsch aussehen.

Dagegen sprechen zwei Fakten:
-Stelle ich den Desktop-Hintergrund auf weiß, sieht er gelblich aus (ebenso wie der Schnee auf den letzten Urlaubsbildern)
-Ich habe gerade zwei Schnee-Bilder, die ich auf dem unkalibrierten Display bearbeitet habe, auf Leinwand drucken lassen. Der Schnee auf den Bildern ist schön weiß und nicht gelblich. Wäre der Monitor derart falsch eingestellt gewesen, hätten die Drucke doch auch einen Farbstich haben müssen.

Ich habe ein Dell Precision M6500 Notebook mit einem LED (weiß) Display.

Wie muss man denn vorgehen, wenn man so ein Display kalibriert? Eigentlich kann man da doch nichts falsch machen.

Bin dankbar für Tipps, und hoffe, dass ich das nochmal irgendwie hinkriege, denn ansonsten werde ich den Spyder wieder verkaufen.

Danke schon mal vorab und viele Grüße,

Björn

Verfasst: Di Apr 03, 2012 23:20
von donholg
Hast Du auch einen "richtigen" Monitor zum Vergleich?
Oder kennst Du jemand, der seinen mal mitbringen kann.
Notebookdisplays sind meist billigste Panele und schwer kalibrierbar.
Ich hatte mit einem Spyder(3) auch immer Probleme Notebooks zu kalibrieren.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 4:42
von coolpics
Hallo Björn,

Du hattest ja in einem anderen Post davon gesprochen, dass die Leinwanddrucke per Hand vom Drucker korrigiert wurden, also würde ich die nicht zum Massstab nehmen. Wie sehen denn deine eigenen Prints aus?

Versuche die Kalibrierung mal im Stockdunkeln. Manchmal wird der Sensor wohl durch Umgebungsslicht irritiert, das sich quer im Paneel zu verteilen scheint. Bei meinen Apples ist das so und dann wird Rot zu Pink.

Gruß
Uwe

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 7:49
von Hanky
mal im Ernst, eine Kalibrierung von einem Laptop-Monitor ist m.M.n. sinnvoll wie Reissnägel in der Unterhose, man kann sich's antun aber es bringt einen nicht wirklich weiter. Es gibt nur ganz wenige Laptops > € 2000 die IPS-Panele verbaut haben, der Rest hat gewöhnliche TN-Panele drin und die taugen nicht wirklich zur EBV. Die größte Crux an Laptop-Panels ist aber der Sichwinkel, wie willst du etwas kalibrieren das jedesmal einen anderen Blickwinkel hat? Verstellst du deinen Monitor nur um 3° sieht alles anders aus.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 14:37
von donholg
Gebe Hanky in der Hinsicht Recht und stelle seit Jahren fest, dass die Monitorqualität bei Laptops eher immer schlechter wird.
Wahrscheinlich ist die Gewinnmarge an den Dingern inzwischen so klein, dass man nur noch über Billigstware Erträge generieren kann.

Nicht nur dass inzwischen fast alle Laptops nur noch mit Hochlglanzoberfläche ausgestattet werden, sind die blickwinkelabhängigen Farbabweichungen auch immer ausgeprägter.

Inwiefern ein Kalibriergerät damit klar kommt ist ebenso fraglich.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 15:02
von bjoern_krueger
Moin allerseits!

Erstmal danke für die Postings!

@Hanky, donholg
Mein Notebook hat vor einem Jahr ~2500€ gekostet, und hat ein mattes LED-Display, nicht so ein 0815-Spiegel-Dingens. Ob das nun eine IPS-Panele ist, weiß ich nicht, wie kann man das denn rausfinden?
Klar, das Verstellen des Blickwinkels ist ein Problem, aber das hat man auch am normalen Display, wenn man sich mal anders hinsetzt, natürlich nicht in gleichem Maße wie beim Notebook.

@coolpics
Ich habe mal bei denen nachgefragt, ob die auch an den Farben gedreht haben, habe aber noch keine Antwort bekommen.
Die Tatsache, dass ein weißer Desktop nach der Kalibrierung nicht mehr weiß sondern gelb ist, spricht auch dafür, dass die Kalibrierung irgendwie in die Hose gegangen ist.
Eigene Prints habe ich kaum weil ich keinen vernüfntigen Fotodrucker habe. Nur sonen ollen Canon pixma 4200 der natürlich nicht kalibriert ist.
Aber alles was ich bisher so habe ausbelichten lassen, war eigentlich immer OK von den Farben. Jedenfalls gab es nicht diesen extremen Farbstich, wie ich ihn nach der Kalibrierung in den Fotos hatte.

Ich werde heute Abend mal die Kalibrierung bei Dunkelheit wiederholen. Mal sehen, was das bringt

@donholg
einen "richtigen" Monitor habe ich leider nicht zum Vergleich, höchstens das 150€-Display meiner Mutter, aber das ist sicher nicht besser als das Display meines Notebooks.

Allgemein muss ich sagen, dass das Thema Farbmanagement für mich noch ein ziemliches "Buch mit 7 Siegeln" ist. Da besteht auf jeden Fall noch Optimierungspotenzial.
Hat einer nen Tipp, wie man sich da aufschlauen kann? Macht es Sinn, sich das selbst beizubringen, oder sollte man lieber ein Seminar belegen, und dann darauf aufbauen?

Danke für weitere Tipps!

Viele Grüße,

Björn

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 18:12
von donholg
bjoern_krueger hat geschrieben: Allgemein muss ich sagen, dass das Thema Farbmanagement für mich noch ein ziemliches "Buch mit 7 Siegeln" ist. Da besteht auf jeden Fall noch Optimierungspotenzial.
Hat einer nen Tipp, wie man sich da aufschlauen kann? Macht es Sinn, sich das selbst beizubringen, oder sollte man lieber ein Seminar belegen, und dann darauf aufbauen?
Unser FM Profi alexis_sorbas aka Dirk Wenzel hat dazu etliche Beiträge im NP-Wissen verfasst.

Sehr lesenswert!

Am Besten Du klickst im rechten Frame unter den Themen auf Farbmanagement, klickst Dich zum ersten Beitrag durch und liest über Ostern mal die diversen Artikel.

http://www.wissen.nikonpoint.de/?cat=13&paged=3

Startbeitrag:
http://www.wissen.nikonpoint.de/?p=143

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 18:21
von donholg
Noch eine Ergänzung: LED Displays decken i.d.R. einen kleineren Farbraum ab, als Displays mit herkömmlicher "Röhrenbeleuchtung".
Das hat mit der Farbverschiebung bei Dir vermutlich nichts zu tun, aber ist nur ein weiteres Argument sich nach Ostern nicht mit Eier-, sondern mit Monitorsuche zu befassen :cool:

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 18:38
von alexis_sorbas
Moin,

Viele "neuere" LED-Displays haben "grosse Farbräume",
sind technisch also "Wide Gamut-Displays"... z.B. alle iMacs und MacBooks mit LED-Displays.
Der Farbraum ist deutlich grösser als SRGB und erreicht beinahe Adobe RGB.

Klär also mal, ob das bei Deinem nicht vielleicht auch so ist. :hmm:
Und Deine Kalibrationstechnik muss dann Hardwaremässig und Softwareseitig auch damit klarkommen... ;)

"Unkalibriert" sind übrigens die meisten Displays viel zu "kühl"... so zwischen 7000 bis 9000K. :hmm:
Der "Gelbstich" könnte also möglicherweise "richtig" sein... :hmm:

Ich habe jedenfalls mit meinem Quato-Zeug keine Probleme,
auch Wide-Gamut Monitore zu kalibrieren.

Verfasst: Mi Apr 04, 2012 22:20
von stl
bjoern_krueger hat geschrieben:Klar, das Verstellen des Blickwinkels ist ein Problem, aber das hat man auch am normalen Display, wenn man sich mal anders hinsetzt, natürlich nicht in gleichem Maße wie beim Notebook.
Das ist glaube ich ein großer Irrtum. Der Unterschied zwischen TN- und andererseits IPS- oder auch PVA-Paneln ist nicht ein bischen sondern ganz gewaltig. Und Volks-IPS gibts nun auch schon für unter 300,-.