Wieviel Farbmanagement braucht der Mensch?

Die Rubrik für Alles, was mit der farbrichtigen Ausgabe eurer Bilder durch Monitor, Druck und Belichtung zu tun hat

Moderator: pilfi

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Cycleboy
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Wieviel Farbmanagement braucht der Mensch?

Beitrag von Cycleboy »

O.K., Monitorkalibrierung und - profilierung ist klar.
Aber dann?
Druckerprofile: Herstellerprofile, Profile von einem Dienstleister oder eigene Profile? Was haltet Ihr für sinnvoll für jemanden, der hohe Ansprüche, gute Hardware (EPSON 3800) und Freude an unterschiedlichen Papieren von Hahnemühle & Co hat, der sich über brillante Ausdrucke freut, bei dem aber z. B. das Sparkassenrot nicht unbedingt 100% Sparkassenrot sein muß, für den es 95% auch tun.
Oder anders: bringen eigene Profile wirklich noch deutlich mehr gegenüber den Profilen der Papierhersteller?
Danke für Eure Meinung!
Grüße
Werner

alexis_sorbas
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Re: Wieviel Farbmanagement braucht der Mensch?

Beitrag von alexis_sorbas »

Cycleboy hat geschrieben:...
Oder anders: bringen eigene Profile wirklich noch deutlich mehr gegenüber den Profilen der Papierhersteller?
Danke für Eure Meinung!...
Moin,

das kommt auf die Qualität der Herstellerprofile an!

Mit den Profilen für die "einfache" RGB-Ausgabe finde ich
die Hahnemühle bzw. Monochrom Profile schon sehr gut!

Ich habe lediglich den ABW-Modus des 3800 selbst "optimiert".
mfg

Alexis


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ralfs
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Beitrag von ralfs »

Hallo,

auch ich habe schon längere Zeit mit Herstellerprofilen von Hahnemühle, Tetenal und seit kurzem von Harman sehr gute Erfahrungen auf meinem 2100er gemacht.
Farbe geht da sehr gut, für SW bin ich bei meinem schon etwas älterem Drucker jedoch nur mit dem QuadToneRip und matten Papieren zufrieden.

Ralf

Bits@Work
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Beitrag von Bits@Work »

Hmm, natürlich geht es ohne eigene Profilierung.

Ich schließe eben nur gerne Fehlerquellen aus, damit ich mich auf einige wenige Punkte, die ich verändern kann/muß, konzentrieren kann.
Wenn ich weiß, daß mein FM durchgängig ist, weiß ich, wo ich suchen muß. Das spart Frust und Zeit.
Daher profiliere ich neue Papiersorten immer selber. Die halbe Stunde mit allem Drum und Dran ist m.E. gut investiert.
Ich gehe aber nicht soweit, nach jedem Tintentankersatz neu zu profilieren oder von 20 Blättern aus einem neuen Karton erstmal drei für Profile zu vernichten. Chargenabweichungen und Alterungsveränderungen sind für mich dann doch zu theoretisch.
RIP war mir bisher zu aufwendig, aber der nächste Winter kommt bestimmt...
Viele Grüße
Gert

Cycleboy
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Beitrag von Cycleboy »

ich führe das hier einfach mal weiter:
Wenn ich auf meinem Monitor ein Testbild anschaue stimmt alles soweit. Die Farben sind i. O., die Tiefen haben ausreichend Zeichnung.
Meine Ausdrucke sind aber ausnahmslos alle einen Tick zu dunkel, es fehlt Zeichnung in den Tiefen.Zwar minimal, aber eben nicht zufriedenstellend. Dabei ist es egal, ob ich mit Herstellerprofilen drucke oder mit einem ersten selbst erstellten Profil.
Wer weiß Rat?
Grüße
Werner

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Cycleboy hat geschrieben:ich führe das hier einfach mal weiter:
Wenn ich auf meinem Monitor ein Testbild anschaue stimmt alles soweit. Die Farben sind i. O., die Tiefen haben ausreichend Zeichnung.
Meine Ausdrucke sind aber ausnahmslos alle einen Tick zu dunkel, es fehlt Zeichnung in den Tiefen.Zwar minimal, aber eben nicht zufriedenstellend. Dabei ist es egal, ob ich mit Herstellerprofilen drucke oder mit einem ersten selbst erstellten Profil.
Wer weiß Rat?
Grüße
Werner
Ich hab mal nen Workshop besucht und daraus mitgenommen, dass man normalerweise vor dem Drucken den Tonwertumfang gerade in den Tiefen etwas reduzieren sollte um die Zeichnung in den Tiefen (und auch den Lichtern) zu erhalten. Bei absolut durchgängigem FM und perfektem Drucken kann man vielleicht darauf verzichten, aber normalerweise kann doch ein gewöhnlicher Druck nicht ganz soviel Lichtwerte darstellen wie ein Monitor. Daraus folgt, dass man die Dynamik (Tonwertumfang) etwas reduzieren muss.
Zu der Helligkeit. Hier kommt es nat. sehr auf das Umgebungslicht an und worauf du deinen Monitor eingestellt hast. Wirlich perfekt bekommt man das zu Hause wohl nie hin.

Bei mir passt es ganz gut aber auch nicht perfekt. Aber ich kann damit leben. Diese wirken ja auch ganz anders auf dem Bildschirm und auf Papier und selbst da noch auf unterschiedlichen papieren unterschiedlich.
Gruß Roland...

Cycleboy
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Beitrag von Cycleboy »

Danke für die Antwort, Roland. Habe mir sowas schon gedacht, werde dann mal ein wenig experimentieren. Da das Problem offensichtlich durchgängig ist, kann man evtl. ja auch über ein Feintuning der selbst erstellten Druckerprofile was machen (?).
Grüße
Werner

alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Cycleboy hat geschrieben:ich führe das hier einfach mal weiter:
Wenn ich auf meinem Monitor ein Testbild anschaue stimmt alles soweit. Die Farben sind i. O., die Tiefen haben ausreichend Zeichnung.
Meine Ausdrucke sind aber ausnahmslos alle einen Tick zu dunkel, es fehlt Zeichnung in den Tiefen.Zwar minimal, aber eben nicht zufriedenstellend. Dabei ist es egal, ob ich mit Herstellerprofilen drucke oder mit einem ersten selbst erstellten Profil.
Wer weiß Rat?
Moin Werner,

Voraussetzung ist aber, das Deine Bilder auch wirklich noch Zeichnung
in den Tiefen haben! Das der Druck in den Tiefen "zu dunkel" ausfällt,
ist "normal"... Diesen "Tonwertzuwachs" muss man in der EBV einkalkulieren.

Zappa hat es ja schon gesagt... Ich will es aber mal illustrieren:

Da der "Tonwertumfang" von Papier weitaus geringer ist,
als das was ein "Selbstleuchter" darstellt, braucht man für "ordentliche"
Drucke eine "Printversion" der Datei.
Dazu muss man für "Knackigkeit" folgendes machen:
– ggf. mit einer "S"-Gradationskurve den Kontrast erhöhen
– den Tonwertbereich mit "gedrücktgehalterner-ALT-Taste-und-mit Schieben-des-Schatten-bzw.-Lichter-Dreiecks" so eingrenzen, das "volles Schwarz" und reines Weiss "hervorkommen". PS zeigt das ganz wunderbar an... ;)
Bild

Eine "Print-übliche-Korrektur" sieht dann z.B. so aus:
Bild

Diese Einstellungen sind aber "bildabhängig"! Wenn Du das via Farbmanagement-Workflow hinbekommen
willst, muss Du die Ausgabe schon bei der Aufnahme berücksichtigen :!: Das ist bei "Fotografie-nebenbei" nicht machbar!
Es sei denn, Du arbeitest mit "kontollierbaren" Lichtbedingungen und mit direkter Rechnerkontrolle via Softproof :!:
... oder man kennt seine "Produktionsmittel" seit Jahren in-und-auswendig. ;)

Mit selbst erstellten Profilen kann Du diesem "Ideal" etwas näherkommen. Ist aber viel Arbeit... :roll:
mfg

Alexis


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Cycleboy
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Beitrag von Cycleboy »

ich hatte insgeheim ja schon gehofft, daß sich an dieser Stelle unser "Druckpapst" einschaltet! Dafür schon mal danke, Alexis!!!
Werde das dann mal ausprobieren.
Vom "frickeln" in den Papierprofilen hältst Du also nichts, oder ist das überhaupt kein Lösungsansatz?
Grüße
Werner
P.S: In einem anderen Thread hast Du laut über einen Workshop nachgedacht. Nimm mich mal in Deine Interessentenliste auf.
P.S. die 2.: sorry, hatte den unteren Absatz nicht gelesen. Das mit den Papierprofilen ist damit beantwortet. ansonsten packt mich jetzt der Frust...Andererseits: man muß ja auch noch Ziele haben!

Cycleboy
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Beitrag von Cycleboy »

neue Erkenntnis:
obwohl mir bekannt ist, das "Selbstleuchter" immer mehr zeigen als reflektierendes Papier, habe ich den Print in meinem relativ dunklen Arbeitszimmer mit dem Monitor verglichen :borgsmile:
Ich bin dann mal mit dem Print auf den Balkon gegangen, was soll ich Euch sagen?:
volle Zufreidenheit, einwandfreie Zeichnung in den Tiefen
Was nicht heißen soll, daß das nicht noch besser geht! Werde mit euren Vorschlägen weiter probieren.
Grüße
Werner

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