Yagua-Indígenas

Ansel Adams sagte einmal "Zehn gute Bilder pro Jahr sind eine gute Ausbeute" - Hier dürft ihr eure besten Arbeiten zeigen!

Moderator: orlando

amarok
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Yagua-Indígenas

Beitrag von amarok »

Hallo zusammen. Ich hatte eines der Bilder vor ca. einem halben Jahr hier schon einmal vorgestellt, es aber nun nochmal bearbeitet und enger beschnitten.
Bei der Gelegenheit ist noch ein zweites Bild hinzugekommen, dass ich hier auch mal einstellen will:

Bild

Bild

Da die Leinwand ja auf 800px beschränkt ist, sind die Bilder etwas kleiner skaliert. Wer die volle Größe sehen will, kann dies hier tun:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/6342887
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/6269608

Beide Bilder sind das Ergebnis eines Ausflugs zu den sogenannten Yagua-Indígenas und mit dem 70-200VR, jeweils Offenblende bei 200mm entstanden.

Die Yagua-Indígenas sind ein relativ großer, weitverbreiteter Stamm, der hauptsächlich im westlichen Amazonas-Gebiet ca. 40 km flussaufwärts von Iquitos leben. Das Leben der Menschen ist ein einfaches, aber dennoch anspruchsvolles Leben, dass von Brandrodung, Fischen und der Jagd bestimmt wird. Zudem sich sie für Ihre Handarbeiten bekannt - Männer schnitzen Tierabbildungen, dekorative Blasrohre, sowie Bögen und Pfeile.

Die traditionelle Bekleidung besteht aus einem Rock, der aus den Fasern der Chambira-Palme hergestellt wird. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass sich die "Yagua" extra für den Besuch der Touristen in ihre traditionellen Bekleidung stürzen – in ihrem privaten Leben sich jedoch auch wie die übrigen Bewohner am Amazonas d.h. mit westlicher Kleidung wie T-Shirts und Jeans bekleiden.

Das hat aber auf der anderen Seite den Vorteil, dass herrliche Motive entstehen können, ohne beim Fotografieren den private Bereich der dort lebenden Menschen zu verletzten. Zudem sieht man die Indígenas so, wie einst die ersten europäischen Siedler hier die Ureinwohner trafen. Jedenfalls hatten sie sich extra für uns chic gemacht und sich in ihre Baströckchen geworfen. Sie sich sehr freundlich und präsentierten mit Stolz ihre alte Tradition und Trachten.

Unsere Führer erzählte uns, dass diese kleine Gruppe Indígenas an diesem Tag ein Kind begraben mussten, dass am Morgen gestorben war, was den traurigen und nachdenklichen Blick in den Augen der beiden vielleicht erklärt.

amarok
Zuletzt geändert von amarok am Sa Sep 02, 2006 11:42, insgesamt 3-mal geändert.
D3|D200|Nik14-24|Nik24-70|Nik70-200VR|Nik18-200VR|Nik85/1.8
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/792882

Hanky
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Hanky »

Gratuliere zu diesen Fotos - der Ausdruck in den Augen der Kinder ist schlichtweg unglaublich. Für mich sind beide Bilder wirklich außergewöhnlich gelungen, das zweite Bild mit der Bemalung ist überragend.
Grüße
Hanky

Nikon DSLR | www
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Monty
Betterie1
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Beitrag von Monty »

Haben die gesehen, dass du sie fotografierst ?

Mir gefällt das 2te auch besser, der Junge muss ja total geschafft gewesen sein, so wie er sich aufstützt !

Aber auch das erste gefällt mir super. Ich bin zwar Anfänger (oder noch in der Stufe davor :) ), und habe vielleicht deswegen auch keinerlei Kritik !


LG,
Nils

amarok
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Beitrag von amarok »

@Monty. Wenn du mit dem 70-200 unterwegs bist, dann ist das leider nicht so unauffällig, wie man es sich manchmal wünschen würde. Die wissen schon, dass sie fotografiert werden - da kommen jeden Tag zwei Touristengruppen vorbei. Die sind sozusagen schon fast Profis. :cool:

Das schöne an den 200mm ist aber, dass sie sich nicht in Positur stellen und somit wesentlich natürlicher wirken. Die Aufnahmen sind also nicht gestellt, sondern aus der Situation heraus fotografiert. Das ist auch der Grund, warum das Licht nicht zu 100% perfekt und evtl. nicht die absolute Schärfe vorhanden ist. Aber es sind halt keine Studioaufnahmen, sondern Reisefotografie.

Die Kleine hat sich denn auch vor Papa versteckt, der leider eine knallrote Hose anhatte, die dann auch durch die Haare durchschien. Deswegen auch der graue Hintergrund, da ansonsten die Haare nicht freizustellen waren.

amarok
D3|D200|Nik14-24|Nik24-70|Nik70-200VR|Nik18-200VR|Nik85/1.8
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Timo

Beitrag von Timo »

Ich finde beide Klasse, sehr ausdrucksstark und schön freigestellt. Leinwand ist fast noch ein bisschen untertrieben ;)

thowi
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Beitrag von thowi »

Das zweite wäre für mich auch Museum. Wirklich erstklassig!
D300 | D50 | Tok AF 12-24 | AF-S 18-70 | 28 f2 Ai | AF 50 1.8D | AF-S 80-200 2.8 | SB900 | SB600 | Metz 45 CL-1 | Kram

minos
Betterie1
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Beitrag von minos »

Unglaublich aussdrucksstarke Bilder, gratuliere. An dem Tag, an dem mir auch solche Aufnahmen gelingen, mache ich für mich eine Flasche vom Guten auf :D
amarok hat geschrieben: Das schöne an den 200mm ist aber, dass sie sich nicht in Positur stellen und somit wesentlich natürlicher wirken. Die Aufnahmen sind also nicht gestellt, sondern aus der Situation heraus fotografiert. Das ist auch der Grund, warum das Licht nicht zu 100% perfekt und evtl. nicht die absolute Schärfe vorhanden ist. Aber es sind halt keine Studioaufnahmen, sondern Reisefotografie.
amarok
Die "Mängel" deiner Bilder sind mir erst bewusst geworden, nachdem du darauf aufmerksam gemacht hast. Ich finde die Bilder trotzdem toll und solche Aufnahmen müssen ja nicht jedesmal zerredet werden, bis sie nicht mehr gefallen.

Gruss
Mario

KitCar
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Beitrag von KitCar »

Also das 2. Bild finde ich wirklich perfekt, das hat mich damals schon vom Hocker gehauen! :o
D90 :: diverse Linsen von 12 - 300 mm
[Ri-Fotografie]

donholg
Moderator
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Beitrag von donholg »

Beim Zweiten, muss ich immer an das Foto des afghanischen Mädchens von der Titelseite der national geographic denken:

http://www.nationalgeographic.com/ngm/1 ... story.html

Hier die deutsche Version:

http://www.nationalgeographic.de/php/ma ... story1.htm


Spielt für mich in derselben Liga! :super:
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

piedpiper
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von piedpiper »

Falsche Abteilung! Gehört für mich in's Museum (für mich sogar beide!). Ganz großartig! :super:
Gruss, Andreas

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