Frage zu Portraitobjektiven

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

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jodi2
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von jodi2 »

Eine dumme Frage zu den sog. "Portraitobjektiven". Ich hab zwar bisher keine Erfahrung damit und bisher hat es mich nicht danach verlangt aber mir scheint nach den ersten Gehversuchen mit dem 50/1.8 schon damit wesentlich mehr Tiefenunschärfe möglich, als mit meinen anderen (Kit, 70-300), Lichtstärke scheint dafür wirklich wichtig.
Jetzt sind aber die meisten Wechselobjektive immer noch auf KB-Format gerechnet. An einer D70 wird aus dem 50er aber ein 75er, mit einer Wahnsinnslichtstärke und für'n Appl und 'n Ei. Warum muß man da das Vierfache für ein 85/1.5 (an Kleinbild) ausgeben? Machen die 10mm die dem 50er an der D70 zu 85 fehlen so viel aus? Oder ist das 85er optisch soviel besser? Oder übersieht man das unscheinbare 50er einfach öfter? Ist ja auch wirklich zu winzig... ;-)

Gruß
Jo

Reiner
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Reiner »

Hallo,

ich habe diese Frage von dem "nikkor 24-120 vr" Thread abgetrennt, da sie ein eigenes Thema (wert) ist :)
Reiner

jodi2
Sollte mal wieder fotografieren...
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ISO 100 bzw. sogar ISO 50 fehlt!

Beitrag von jodi2 »

Hola Chefchef,

ist ok. Da kann ich gleich meine nächtes Verwundern zum Ausdruck bringen. Grad sag ich noch, Portrait interessiert mich nicht, da räkeln sich gestern auf der Radtour Frau und Bekannte (beide halten sich fälschlicherweise für wenig attraktiv bzw. fotogen) verführerisch in der Sonne und da Ihnen mein ständiges Rumgeschlappe mit der D70 auf den Keks geht sage ich "He, jetzt könnte sogar in Anfänger wie ich tolle Portraits von Euch machen? Willste 'n wirklich schönes Foto von Dir?"
Und prompt sowohl Erlaubnis bekommen als auch nette Gesichstausdrücke...
Nur, Blende 1.8 ist da im knallen Sonnnenschein schon oft völlig undurchführbar, selbst mit 1/2000-1/8000. Wundert mich, daß es noch keiner im Zusammenhang mit Portraits gesagt hat, aber die D70 bräuchte eben doch ISO 100, besser noch ISO 50s.

Chao
Jo

lemonstre

Re: ISO 100 bzw. sogar ISO 50 fehlt!

Beitrag von lemonstre »

jodi2 hat geschrieben:Nur, Blende 1.8 ist da im knallen Sonnnenschein schon oft völlig undurchführbar, selbst mit 1/2000-1/8000. Wundert mich, daß es noch keiner im Zusammenhang mit Portraits gesagt hat, aber die D70 bräuchte eben doch ISO 100, besser noch ISO 50s.
hmm, ich glaube du hast da etwas falsch verstanden....
warum wolltest du denn unbedingt blende 1.8 nehmen??? :shock: :roll:

jodi2
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Beitrag von jodi2 »

Wieso?
Portrait = gewollte Tiefenunschärfe = Blende soweit auf wie möglich = 1.8
Da kam ich gestern bei Gesichtern im Sonnenschein schon fast an die Grenzen der Verschlußzeiten. Hab ich dann noch z.B. helle Kleidung, die mit auf's Bild soll (z.B. Hochzeit) geht da bei ISO200 mit offener Blende nix mehr, auch nicht mit 2.8. Und mach ich weiter zu, ist der Unschärfeeffekt schon deutlich geringer.
Wäre da nicht ISO 100 oder 50 wünschenswert?
Oder steh ich da jetzt auf dem Schlauch?

Gruß
Jo

gs
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Beitrag von gs »

Grundsätlich gelten für klassische Portraitlinsen folgende Anforderungsprofile:

- Brennweite je nach Zweck von WW bis Tele
- relativ hohe Lichtstärke
- gute Grundschärfe bei reduzierter Kontrastleistung (!)
- hauttonfreundliches Farbprofil
- schönes Unschärfebokeh

Ich hingegen habe wegen hoher Flexibliltät, brauchbarer Schärfe bei moderater Kontrastleistung und gleichzeitig schönem Bokeh das 24-120 VR zur Nr. 1 gemacht und zuvor genutzte Festbrennweiten in Rente geschickt, während der Allrounder 1.8/50 selbstverständlich für besondere Fälle wie Available Light bleibt.


lg Gerhard

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Wolfy
Batterie8 Landschaft
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Re: ISO 100 bzw. sogar ISO 50 fehlt!

Beitrag von Wolfy »

jodi2 hat geschrieben:Hola Chefchef,

ist ok. Da kann ich gleich meine nächtes Verwundern zum Ausdruck bringen. Grad sag ich noch, Portrait interessiert mich nicht, da räkeln sich gestern auf der Radtour Frau und Bekannte (beide halten sich fälschlicherweise für wenig attraktiv bzw. fotogen) verführerisch in der Sonne und da Ihnen mein ständiges Rumgeschlappe mit der D70 auf den Keks geht sage ich "He, jetzt könnte sogar in Anfänger wie ich tolle Portraits von Euch machen? Willste 'n wirklich schönes Foto von Dir?"
Und prompt sowohl Erlaubnis bekommen als auch nette Gesichstausdrücke...
Nur, Blende 1.8 ist da im knallen Sonnnenschein schon oft völlig undurchführbar, selbst mit 1/2000-1/8000. Wundert mich, daß es noch keiner im Zusammenhang mit Portraits gesagt hat, aber die D70 bräuchte eben doch ISO 100, besser noch ISO 50s.

Chao
Jo
Hallo,

unabhängig davon ob in diesem Falle 1.8 sinnvoll ist, ist zuviel Licht für die eingestelle Blende vorhanden, dann hilft ein Neutralgraufilter. Dies gibt es in verschiedenen Stärken.

Gruß
Wolfy

Gast

Beitrag von Gast »

Die sollen sich in den Schatten setzen, in der Sonne gute Portraits machen ist sehr schwierig.

-Marin

Arjay
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Arjay »

Leider ist beides nicht ganz richtig. Viel Licht ist zwar ganz nett, direkter Sonnenschein ist meist aber auch hartes Licht, das grosse Kontraste erzeugt - und das ist das letzte, was man sich für Portraits wünscht.

Und Schatten - da fehlt das, was Formen modelliert - das Licht. Ausserdem gibt's da öfters auch Farbstiche: Die Bilder werden gerne bläulich, weil dann der Beitrag des diffusen Himmelslichts grösser ist.

Wenn Du Portraits bei vollem Sonnenlicht machen must, dann suche Dir eine Umgebung, bei der es helle Flächen im Schatten gibt. Das hellt die Schattenpartien im Gesicht auf und ergibt so eine ausgewogenere Beleuchtung. Oder experimentiere mit dem eingebauten Blitz - der kann oft auch einiges rausreissen.
Gruß Timo.

Kamera, Objektive & Blitze plus zwei Augen mit ein wenig Hirn dahinter ...

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Marc Olivetti
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Beitrag von Marc Olivetti »

Die geringe Tiefenschärfe für Porträts ist aber nicht nur über die ganz offene Blende zu erzielen. Mein alter Fotodozent hat auf den Grundsatz gepocht, große Brennweite liefert große Porträts. Warum?

Teles haben die Angewohnheit, die eingefangenen Bildelemente des fotografierten Raums bei der zweidimensionalen Abbildung optisch zu stauchen (während WW-Linsen sie auseinanderzieht). Die menschliche Wahrnehmung ist der Überzeugung, dass eine derart gestauchte Abbildung dem Original entspricht und findet deshalb mit Teles fotografierte Porträts toll.

Außerdem verhält sich der Tiefenschärfebereich umgekehrt proportional zur Brennweite - je mehr Tele, um so weniger Tiefenschärfe. Da kann man dann auch schon mal bei zuviel Licht etwas weiter abblenden.

Vorteilhaft haben sich KB-Brennweiten von 80 bis 200 mm erwiesen. Von noch längeren Brennweiten lässt sich unsere verkorkste Wahrnehmung kaum mehr überlisten - irgendwann wirds unnatürlich.

Wichtiger Tip: Bei Porträts immer auf das Glanzlicht in den Augen scharfstellen. Bei normalen Proportionen, Frontalperspektive und korrekt justierten Gerätschaften (will jetzt hier nicht von Backfocus & Co. anfangen) kann man die Tiefenschärfe von 1/3 vor und 2/3 nach dem Focus (Augen) so einstellen, das alles Sichtbare im Porträt von der Nasenspitze bis hinter die Ohren scharfgestellt ist.

Gruß
Marc

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