Sigma <> Nikkor

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

zappa4ever
Sollte mal wieder fotografieren...
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Sigma <> Nikkor

Beitrag von zappa4ever »

Da ja in einem anderen Thread die Überlegenheit der "Profi"-Linsen von Nikkor gegenüber allem anderen festgestellt wurde, und ich aus gegebenem Anlass mein Sigma 70-200/2,8 Makro bei Sigma hatte wg. eines Schärfeproblems, konnte ich letztes WE mal wieder ein Nikkor AF-S 70-200 VR (dank an Orlando) vergleichen. Das mich Testbilder immer ganz kirre machen und ich solche Dinger auch nicht an die Wand hänge, hab ich mich mit ganz normalen Motiven zufrieden gegeben. Die Motive sind nicht perfekt, aber wann sind das unsere Bilder schon.

Das erste ist eine Nahaufnahme an der Naheinstellgrenze. Dabei war das Nikkor im Nachteil, da ich ca. 30-40 cm weiter zurück musste und ich den Ausschnitt trotzdem gleich wählte. Deshalb ist das Sigma etwas mehr verkleinert als das Nikkor (unverkleinert ist der Eindruck aber sehr ähnlich). Zudem habe ich versucht die etwas wärmere Tonung des Sigmas auszugleichen, was mir aber nicht ganz gelungen ist.
Es rauscht, weil ISO 3200 !. Unbehandelt aus der D200 in RAW aufgenommen. In NX konvertiert. Nix geschärft, nur Ausschnitt gewählt, Dynamik angegelichen und verkleinert. (auf ca. 1/2).

Bild

Das zweite ist in einer Entfernung von ca. 80 m entstanden. Fokussiert auf den Angler. Es waren mehrere Bilder, wovon ich das jeweils schärfste ausgesucht habe. Ich habe das Gesicht des Anglers geschwärzt, da ich ihn nicht um Erlaubnis fragen konnte (anderes Ufer). Aber man sieht ja noch genug vom Bild. Das Bild des Sigmas bei f4 scheint schon leicht verwackelt zu sein, hat halt keinen VR :(( Es sieht auf den ersten Blick schlechter aus als bei 2,8, während das Nikkor sich steigert bei f4.

Bild

Meiner Meinung nach schenken sich die Objektive nicht wirklich viel. Der AF ist beim "neuen" Sigma sehr stark verbessert, während das Non-Makro doch immer mal pumpte (auch nach 3 Sigma-Besuchen) ist das neue ohne Fehl und tadel. Einen Tick lauter als das AF-S aber bei statischen Motiven fokussiert es gleich schnell und gleich sicher. Ich kann da keinen Unterschied ausmachen. Bei sich bewegenden Objekten ist es auch deutlich verbessert, aber ich konnte es nicht vergleichen mit den Nikkoren. Da werden die wohl noch etwas besser sein, schätze ich. Obwohl das Handling des Sigma sehr gut ist, wird es imho noch vom VR getoppt. Dieses ist etwas schlanker und besser zu greifen. Dazu kommt natürlich noch der VR.
Wenn ich irgendwann über das nötige Kleingeld verfüge, werde ich mir ein VR gönnen, solange bin ich mit dem Sigma bestens bedient, denke ich.
Gruß Roland...

Tuatara
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Beitrag von Tuatara »

Etwas erstaunlich finde ich, daß das Bild vom Angler, Nikkor, Blende 2,8 auch nicht wirklich scharf ist... :hmm:
War VR aus? :P ... oder woran mag das liegen?

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

VR war bei beiden an. Zudem ist das f2,8 Bild eher unkritisch bei 1/640s. Bei den f4 Bilder ist die Zeit 1/320, was man zumindest ohne VR leicht verwackeln kann.

Beim Nikkor stimmt doch alles. Es legt von 2,8 auf 4 deutlich zu. Das Sigma finde ich bei 2,8 einen Hauch schärfer, aber vom Prinzip her gleich.

Da ich aus mehreren Testreihen weiß, dass sich das Sigma ebenfalls von 2,8 >> 4 deutlich steigert und sogar von 4 >> 5,6 nochmals kann ich mir nicht anders erklären, warum das f4 Bild unschärfer ist. Allerdings hatte ich vom Sigma f4 Bild auch nur eins gemacht, könnte auch falsch fokussiert sein, was ich jedoch nicht glaube, da bei der Distanz die Schärfentiefe schon recht hoch ist.

Wenn man die Bilder in A4 betrachtet, sieht man praktisch keinen Unterschied.
Gruß Roland...

Tuatara
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Beitrag von Tuatara »

zappa4ever hat geschrieben:Beim Nikkor stimmt doch alles. Es legt von 2,8 auf 4 deutlich zu. Das Sigma finde ich bei 2,8 einen Hauch schärfer, aber vom Prinzip her gleich.
Das Nikkor legt von 2,8 auf 4 sicher zu, das war mir auch vorher klar, nur hätte ich auch bei 2,8 irgendwo eine scharfe Stelle erwartet, oder bin ich da jetzt zu kritisch? ...

Gruß
Tua

Heiner
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Beitrag von Heiner »

Schön für Dich Roland! ;)
CU

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Castor
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Beitrag von Castor »

Also ich muss auch zugeben, dass die Bilder des Sigma bei f2,8 und f4 nicht wirklich scharf sind :hmm:

Das Nikon Modell ist bei f2,8 auf diesen Bildern einen Hauch besser, und bei f4 sehr gut (zumindest von der Schärfe)
Fotografieren bedeutet für mich "frei" zu sein.
--------------------------

stefan_
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Beitrag von stefan_ »

Hallo,

wenn ich das richtig sehe, sind alle Fotos aus der freien Hand gemacht, das macht einen direkten Vergleich schwieriger, zeigt aber vielleicht beim Nikkor mit 4,0 wie hilfreich VR sein kann.
Soryy, aber bei 10 Mpix ist nach meiner Erfahrung absolute Schärfe aus der freien Hand nur mit viel Glück zu machen. Vor allem bei langen Brennweiten.
Trotzdem, es zeigt, daß die Objekitve wohl in einer Liga spielen.

Viele Grüße
Stefan

zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Ja richtig, die Aufnahmen wurden freihand gemacht. Es sollte einfach mal eine typische Situation sein, wie sie dauernd vorkommt. Und ja man sieht den Vorteil de Nikkors bei f4, bedingt durch den VR.
Tests auf Stativ und Spiegelvorauslösung habe ich zuhauf gemacht. Tetra-Packs in verschiedenen Entfernungen abgelichtet, weil ich mir selbst unsicher war über die Qualität des Sigma. Mein altes DG war sehr scharf, hatte aber Probleme mit der Fokussierung an der D200. (An der D70 funktionierte es einwandfrei.) nach zwei Besuchen bei Sigma, wurde das Objektiv geg. das Makro DG ausgetauscht, welches ich deutlich weicher empfand. Nach einer neuerlichen Reparatur denke ich nun, dass ich damit leben kann.

Ich will damit auch keinen wissenschaftlich korrekten Test abliefern, sondern nur zeigen dass abseits der Pixelpeeperei, die Objektive in einer "ähnlichen" Klasse spielen. Nach meinen Erfahrungen macht man sich mit Testcharts vor allem selbst verrückt. Man produziert Unterschiede in 100% Ansicht, die sich nur unter bestimmten Vorraussetzungen verifizieren lassen. Ich kann aber bei einer Linse die mich sehr wenig gekostet hat nicht ganz die selben Anforderungen stellen wie an ein Objektiv, das ca. 1700€ kostet. Mit diesen Praxistests kann ich vorerst leben.

Wie gesagt, ich halte das 70-200 VR in den meisten Punkten für überlegen (außer nat. der Naheinstellgrenze), aber was bringt es mir ? mache ich deshalb bessere Bilder ?
Ich hatte übrigens noch ein 70-300 VR dabei, das war bei 5,6 nicht schlechter als die beiden und hat außerdem noch 300mm als Dreingabe und ebenfall den VR. Wenn man die 2,8 nicht unbedingt braucht, ist es mein Preis-Tipp. Beide Bilder bei f5,6

Bild
Gruß Roland...

soulman
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Beitrag von soulman »

wie kommst du eigentlich auf die idee vergleichsaufnahmen die den schärfeunterschied zeigen sollen freihand zu machen?
nach meinem verständnis sind solche aufnahmen schlicht wertlos, weil sie den effektiven schärfeunterschied nicht zeigen können.
lg,
soulman
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zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

soulman hat geschrieben:wie kommst du eigentlich auf die idee vergleichsaufnahmen die den schärfeunterschied zeigen sollen freihand zu machen?
nach meinem verständnis sind solche aufnahmen schlicht wertlos, weil sie den effektiven schärfeunterschied nicht zeigen können.
Ich denke die Gründe habe ich ausführlich beschrieben. Ob man sie nachvollzieht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich maße mir nicht an anderen etwas aufdoktrinieren zu wollen. Nur noch mal soviel dazu:

Was bringt mir bei einer Freihandaufnahme das Wissen, dass ein Objektiv theoretisch besser gewesen wäre als ein anderes ?
Zudem habe ich die Parameter so gewählt, das zumindest bei der großen Distanz und 1/640 Verwacklung wohl keine so große Rolle spielen dürften.

Wenn du es für wertlos hältst, auch gut, dann beachte es einfach nicht. Ich habe meine Schlüsse für mich daraus gezogen.
Gruß Roland...

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