80-200/2,8 AF Geschwindigkeit bei D-Versionen

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Moderator: donholg

mag2123
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80-200/2,8 AF Geschwindigkeit bei D-Versionen

Beitrag von mag2123 »

Wenn man KenRockwell glauben darf, hat nur die D-Version ab 1997 (das ist das Objektiv mit Stativschwelle) einen schnellen AF.
Kann das jemand bestätigen?

Zur Vorgägner D-Version (1993-1997) (die ohne Stativschwelle sagt er nämlich nix.

Der Unterschied zum AF-S soll demnach nicht so gravierend sein...

Herbert

Beitrag von Herbert »

Naja, ich würde Ken Rockwell grundsätzlich mit viel Skepsis bewerten. Ich habe manchmal das Gefühl, er schreibt schon seine Bewertung, wenn ein Produkt gerade mal angekündigt ist. Ich denke, es gibt seriösere Quellen.


http://www.naturfotograf.com/index2.html

http://www.imagepower.de/D_index.htm
Zuletzt geändert von Herbert am Mi Jun 07, 2006 16:07, insgesamt 1-mal geändert.

mag2123
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Beitrag von mag2123 »

Danke

nur leider steht dort nix zu den verschiedenen Versionen...zumindest finde ich auf die schnelle nix

Mattes

Beitrag von Mattes »

Hi,

ich hatte das Drehzoom und (von einem Bekannten) das Schiebezoom zum Vergleich an der D100 und F5.

An der F5 waren die Unterschiede weniger spürbar, die D100 hatte mit dem Drehzoom schon deutlich mehr zu kämpfen. Der AF ist da tatsächlich etwas langsamer. Das Schiebezoom ging da besser, aber wirklich schnell war das auch nicht.

Nun, wo ich das AF-S habe, weiss ich erst, wie langsam der AF beider Objektive früher wirklich war. Für schnelle Einsätze nicht wirklich geeignet, an den einstelligen D- und F-Modellen aufgrund des höheren Drehmoments wohl noch am ehesten.

Ein getestetes Sigma HSM 70-200 der ersten Generation lag übrigens in Sachen AF-Tempo zwischen dem Schiebezoom und dem AF-S, mit spürbarem Rückstand zum Nikkor.

Das nur zur Ergänzung.

Je nach Einsatzbereich sind die mechanischen AF entweder noch okay oder deutlich zu langsam. Erst AF-S bedeutet einen wirklichen Sprung. Am Dreh- oder Schiebezoom scheitert es nach meiner Erfahrung in Sachen Tempo nicht.

Grüße

Mattes

mag2123
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Beitrag von mag2123 »

KenRockwell sagt ja auch das der AF der aktuellsten D-Version nur unwesentlich langsamer ist als der des AF-S.
Kann das jemand bestätigen?

Georg1971
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Beitrag von Georg1971 »

Wann kommt das Forum endlich mal von dem Trip runter, dass AF-S schneller sei als herkömmlicher AF???

Der wesentliche Unterschied liegt in einer neu definierten Schnittstelle zwischen Kamera und Objektiv, AF-S kann z.B. bei einem blendenabhängig wandernden Fokuspunkt präziser fokussieren. AF-S bietet zudem häufig Vorteile beim Drehmoment, wenn hohe Massen schnell und präzise bewegt und gestoppt werden müssen, in Sachen GESCHWINDIGKEIT ist AF-S gegenüber herkömmlichem AF aber prinzipiell sogar im Nachteil. Letzterer ist außerdem mehr Kamerabhängig. Oft wird jedoch vergessen, dass für einen schnellen und präzisen AF nicht nur der Antriebsmotor, sondern auch das AF-Modul von hoher Bedeutung ist.
Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass das 80-200 AF-S ein innenfokussierendes Objektiv ist, während das kompakte und leichte AF-D mit Frontfokussierung konstruiert ist. Hier liegt die wesentliche Ursache für den Geschwindigkeitsunterschied, nirgendwo sonst! Die aktuelle Version des AF-D ist trotzdem sauschnell und steht an einer D2 dem AF-S nur wenig nach. Für Action voll geeignet! Die gegenüber seinen Vorgängermodellen ehöhte Geschwindigkeit hat das Objektiv einem geänderten Getriebe zu verdanken. Der Preis dafür ist stärkere Neigung zum "Pumpen" an Gehäusen mit drehmomentschwachem Motor und eine Verstärkung des Nahbereichsfehlers bei langer Brennweite und Blenden vor allem zwischen 5,6 und 11.
Fast alle AF-S Objektive aus dem Nikon Programm sind innenfokussierend und dementsprechend schnell, genauso wie IF-Optiken mit herkömmlichem AF. Die Wenigen, die keine IF aufweisen, sind auch entsprechend langsam. Genauso gibt es zahlreiche weitere Beispiele für langsamen AF bei Ultraschallmotoren, wie z.B. fast alle Sigma HSMs, aber auch unzählige sauschnelle Objektive mit herkömmlichem AF. Also hört endlich auf dieses Gerücht zu verbreiten, dass AF-S die Geschwindigkeit steigern würde!!! :cry:
Es bleiben natürlich weiterhin die bekannten Vorteile des AF-S von leisem Betrieb und (zumeist) der Möglichkeit des manual override. Auf der Negativseite stehen Größe, Gewicht und Preis.

LG Georg

Mattes

Beitrag von Mattes »

Hallo Georg.

Sicherlich hast Du grundsätzlich Recht, aber da AF-S in der Regel auch IF-Objektive sind, wie Du ja geschrieben hast, kommen hier natürlich mehrere Faktoren zusammen.

Entscheident ist auch ganz wesentlich das Gehäuse: Drehmoment auf der mechanischen AF-Kupplung und natürlich die Genauigkeit und Sicherheit der Erkennung - sonst nützt die Übertragung auf das Objektiv auch nichts.

Trotzdem bleibe ich bei den Ergebnissen meiner Erfahrung, die natürlich nicht messtechnisch abgesichert ist, sondern durch einen Testtag herauskam. Durch die mechanisch bessere Kraftübertragung denke ich schon, dass bei großen Objektiven AF-S in der Praxis einen Geschwindigkeitsvorteil bringt - immer unter der Voraussetzung, dass am selben (oder besser: gleichen) Gehäuse getestet wird.

Grüße

Mattes

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Georg1971 hat geschrieben:...in Sachen GESCHWINDIGKEIT ist AF-S gegenüber herkömmlichem AF aber prinzipiell sogar im Nachteil.
Könntest Du das mal begründen?

Ich habe bisher angenommen daß ein integriertes System aus Linsengruppe, Ultraschallmotor und Steuerung besser optimiert werden kann als ein universelles System (eine Steuerung und ein Motor für viele, z.T. unbekannte Objektive).

Grüße
Andreas

Georg1971
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Beitrag von Georg1971 »

Andreas H hat geschrieben:
Georg1971 hat geschrieben:...in Sachen GESCHWINDIGKEIT ist AF-S gegenüber herkömmlichem AF aber prinzipiell sogar im Nachteil.
Könntest Du das mal begründen?

Ich habe bisher angenommen daß ein integriertes System aus Linsengruppe, Ultraschallmotor und Steuerung besser optimiert werden kann als ein universelles System (eine Steuerung und ein Motor für viele, z.T. unbekannte Objektive).

Grüße
Andreas
Hallo Andreas,

die Begründung ist ganz einfach: Der große Umfang des Rotors und die daraus resultierenden langen Wege, die dieser zurück legen muss. Gilt natürlich nur PRINZIPIELL, denn jedes Objektiv ist auf seine bestimmten Anforderungen optimiert. Auch herkömmliche AF-Objektive...hier kann man zwar nicht auf den Antriebsmotor selbst Einfluss nehmen, jedoch gelten Mindestspezifikationen was ein Gehäuse an der Kupplung an Drehmoment und Drehzahl zur Verfügung stellen muss. Und hierauf wird das Getriebe des Objektives optimiert. Es gelten aber auch klare Spezifikationen, welche Spannung der Body dem Objektiv an der Schnittstelle zur Verfügung stellen muss/darf und ebenso die maximale Stromaufnahme durch das Objektiv. Man hat sowohl bei der Konstruktion des Motors als auch des Getriebes Spielräume, es gelten aber immer die Verhältnisse von Drehzahl zu Drehmoment: Erhöht man die Drehzahl verringert sich das Drehmoment und ggf. auch die Präzision der Fokussierung. Die AF-Leistung kann man aber natürlich durch Innenfokussierung steigern: Kleine Massen, sehr kurze Stellwege. IF-Objektive sind aber auch groß, schwer und teuer und außerdem kann sich beim fokussieren der Bildausschnitt ändern.

@ Mattes and all

Du darfst gerne bei den Ergebnissen Deiner Erfahrungen bleiben, die sind ja auch richtig! Nur die Grund für die höhere AF-Leistung des AF-S liegt halt hauptsächlich in der Innenfokussierung, nicht beim Motor. Die Unterschiede sind jedoch nicht gravierend, zumindest im Vergleich mit der aktuellen Version des AF-D. Hier hat der Ken durchaus recht! Selbst an einer D70 macht es eine sehr sehr gute Figur. Die D50 dagegen soll ja nochmal einen deutlich langsameren Motor haben als die D70...kann ich aber nicht beurteilen. Hier dürfte wahrscheinlich ein gravierender Unterschied zwischen beiden Objektiven feststellbar sein. Allerdings sind beide Gehäuse nicht für 1,5 Kilo Optiken konstruiert. Gepaart mit der Hebelwirkung verformt sich das Gehäuse (elastisch) und die Kombination verliert seine Zentrierung.
Das AF-D hat halt den Vorteil, das kleinste, leichteste und mit das preiswerteste in seiner Klasse zu sein. Ausserdem ist es optisch das beste seiner Klasse, abgesehen vom Nahbereich bei langer Brennweite. Im Fernbereich macht es sich auch bei 200mm und Offenblende hervorragend mit dem preiswerten Kenko 1,4-fach Konverter. In der Offenblendleistung schlagen beide 80-200 auch das 70-200 VR deutlich. Da ich Qualitätsfetischist bin und demnach kein Freund von VR, habe ich mein 70-200 zugunsten des 80-200 wieder zurück gegeben. Das Sigma 70-200 HSM ist optisch schon beeindruckend, muss man zugeben, allerdings hat es auch starke Schwächen im Nahbereich und der Fokus ist deutlich langsamer als beim 80-200 AF-D

Gruß
Georg

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Deniz
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Beitrag von Deniz »

Herzlichen Dank für den Beitrag Georg!
Pseudoelitärer Prollschwabe.
Fraktion S.Ü.D.!

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