Reinigung von 1.8/50 - selbst machen oder machen lassen?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

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Jan_N
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Reinigung von 1.8/50 - selbst machen oder machen lassen?

Beitrag von Jan_N »

Hallo Forum,

in meinem letzten Urlaub hat mein 1.8/50mm leider ein bisschen viel Sand und Staub gefressen - es ist zwar kein Dreck ins Objektiv gelangt, soweit ich das sehen kann, aber der Fokussierring dreht sich nur noch zäh und knirschend. Das will ich dem AF-Motor eigentlich nicht zumuten.

Nun: Macht es Sinn, so ein günstiges Teil vom Service Point entsanden zu lassen, oder kann man für die Arbeitszeitkosten gleich ein neues kaufen? Gibts da Erfahrungswerte? Sonst würd ich im Zweifelsfall selbst versuchen, das Ding auseinanderzubekommen und es beim Mißerfolg als Lehrgeld abschreiben...

Jan

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Ich habe mal ein 2/35 reinigen und fetten lassen. Die Kosten lagen etwa beim derzeitigen Neupreis eines 1,8/50.

Das Problem bei einer Heimwerkerlösung wird sein das richtige Fett für den Schneckengang zu bekommen. Es wird schon schwierig genug sein herauszufinden welches Fett überhaupt dorthin gehört. Reparaturanleitungen wie bei Autos und standardisierte Schmiermittel nach SAE-Standards gibt es leider für Fotogeräte nicht. Deshalb würde ich die Finger davon lassen. Ein falsches Schmiermittel im Schneckengang könnte auch schon den Fokussiermotor beschädigen.

Grüße
Andreas

FASchmidt
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Beitrag von FASchmidt »

Hallo,

na wenn der Preis für eine Reinigung schon in Höhe des Neupreises liegt, und man sich ein wenig feinwerkliches Geschick zutraut, dann kann man eine Reinigung schon mal selbst vornehmen. Die Schneckengänge sind bei den meisten AF-Objektiven fast gar nicht gefettet, haben dafür aber mehr Spiel damit sie wenig Motorkraft erfordern.

Gruß Andreas.
D7000 mit DX 18-105 VR, Coolpix 3100, D70 mit DX18-70, AF Nikkor 75-240, AF Nikkor 1.8/50, AF Nikkor 2.8/28, Nikon 2,8/80-200 D ED, SB-600, MA055, 486RC2, MA680B, MA234RC

zyx_999
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Beitrag von zyx_999 »

Ich würde ja selbst ein Objektiv nicht aufmachen (keine Erfahrung und fehlendes Werkzeug).

Wenn´s nicht zu fetten ist, sondern nur Sand entfernt werden muss, kann´s ja jemand, der sehr geschickt ist, selbst probieren. Bin aber sicher, dass ich es in so einem Fall sicher kaputt machen würde. Das sollte dann aber nur jemand mit sehr viel Feinwerker-Erfahrung machen.

Wie schaut´s da bei Dir aus, Jan?

Gruss - Klaus
Gruß
Klaus

bigjahcop
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Beitrag von bigjahcop »

das hat doch letztens einer hier mit WD40 gemacht^^
er meinte zwar dass bei ihm alles in Ordnung wäre, ist allerdings auch harsch kritisiert woden :roll:
also wenn man kein Problem damit hätte sich ein neues zu kaufen (ok will sicher keiner) dann würd ichs drauf ankommen lassen.
gruß
Jacob
Cams: Nikon D50; F-501, Sony DSC-V1
Nikkore: AF 50mm 1.8, AF-S 18-70 3.5-4.5, AF 35-135 3.5-4.5
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donholg
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Beitrag von donholg »

Ist das mit dem Sand denn sooo schlimm?
Vielleicht einfach mal abends beim Tatort 2 Std. den Fokusring hin und her drehen, bis der Sand verrieben ist.
Dann ersparst Du Dir die Operation.
WD40 geht auf die Blendenlamellen. Dann ist es hin!

Gruß
Holger
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Tomas
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Beitrag von Tomas »

donholg hat geschrieben:Ist das mit dem Sand denn sooo schlimm?
Vielleicht einfach mal abends beim Tatort 2 Std. den Fokusring hin und her drehen, bis der Sand verrieben ist.
Dann ersparst Du Dir die Operation.
WD40 geht auf die Blendenlamellen. Dann ist es hin!

Gruß
Holger
Vielleicht reicht auch nur eine TEILZerlegung und ein Blasebalg...??

Ich würde wahrscheinlich den Bajonetanschluss rausnehmen unrd reinschauen...

Cu Tomas
Eine Galerie habe ich auch :
http://foto.tompaz.org/
http://www.tompaz.org/

Jan_N
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Beitrag von Jan_N »

Huch, hab meinen eigenen Thread ganz vernachlässigt!

Also: feinwerkerisch trau ich mir schon nen bissl was zu, und fürs Lernen wär ich auch bereit, das Objektiv zu riskieren. So wie es ist, kommts mir nicht mehr an die Kamera, und wenn ich noch weiter dran rumspiele (so 2 Stunden beim Tatort knirsch knirsch), dann hab ich auch Sorge, dass sich das/die Körnchen fein verteilt im Innern breit machen.

Ergo würd ichs gern mal aufmachen, sofern das ohne entsprechendes Spezialwerkzeug überhaupt geht. Nur wie anfangen? Außer den 3 dunklen Schrauben unten am Bajonett seh ich kaum Möglichkeiten, das Teil aufzubekommen, also muss man sich da hinten durch kämpfen, oder bekommt man den Fokussierring (unter dem der Dreck hängt) auch von vorne (durch verwegenes Ziehen o.ä.) ab?

Gruss,
Jan

Altglascontainer
Batterie3
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Beitrag von Altglascontainer »

Hinten die Bajonettschrauben abmachen und das Bajonett mitsamt chip und "baffle" (=das schwarze Plastikteil innen) abnehmen, gilt für die meißten Festbrennweiten ohne D.
Bei Objektiven mit D, Zooms und micros sitzen die chips nicht im baffle, sondern am Objektivtubus und sind mit einer flexiblen Leiterbahn mit der Kontaktleiste verbunden. Bei diesen Objektiven immer zuerst das baffle ausbauen und dann die Kontaktleiste lösen. Die Schrauben sind in der Regel radial (3 Kreuzschlitz 00 fürs baffle, 2 Kreuzschlitz-Senkkopf 00 für die Kontakte). Dann erst das Bajonett lösen.
Die vorderen Schrauben verbergen sich i.d.R. unter dem gravierten Ring (da wo Nikon 1.8/50 draufsteht). Den kann man abschrauben, hat aber leider keine Ansatzfläche. Tip: Das Filtergewinde reinigen, so gut es geht und dann das Filtergewinde mit Wasser+ Spüli benetzen, um die Reibung im Gewinde herabzusetzen, oft kann man dann, mit bisschen hin und hergeruckel, den Gravurring abschrauben. Wenn er nicht will, kann man zwei kleine Löcher hineinbohren, an denen kann man ihn dann abschrauben (mit einem Zweispitz, eventuell auch mit einer Spitzzange oder einer aufgebogenen Pinzette, in dem Zusammenhang hab ich neulich gelesen "using your favourite weapon of mass destruction", fand ich lustig.
So, irgendwo gibts dann die Längsführungen im Objektiv, die schraubst du ab und drehst das Objektiv aus dem Schneckengang. Vorsicht!
Wenn du das Objektiv dann aus dem Schneckengang drehst, dann unbedingt die Entfernungseinstellung merken und am äußeren und inneren Teil Markierungen anbringen wenn sie auseinandergehen. Du mußt bei der Montage den gleichen Gewindegang wieder treffen! Ist ja ein mehrgängiges Gewinde!
Etwas mechanisches Verständnis und Geschick vorausgesetzt sollte die Operation gelingen. Das 1.8/50 ist ein sehr einfaches Objektiv und dankbares Lernobjekt.
Was ich auch nicht weiß ist die Frage nach dem richtigen Fett. Es sollte seine Viskosität möglichst wenig mit der Temperatur ändern, alterungsbeständig sein und auf gar keinen Fall Öl absondern.
Und dann ganz wenig davon!

Solltest du die Brocken nicht mehr zusammenbringen, kauf ich die Reste gern für 20 Euro auf, vorausgesetzt es ist noch alles komplett und nix kaputtgemacht.

Christian

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