Macro-/Micro-Fotografie - Facettenaugen?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

thowi
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Macro-/Micro-Fotografie - Facettenaugen?

Beitrag von thowi »

Hey Leute,

ich möchte einfach mal wissen, was es für vernünftige Macro-/Micro-Objektive für meine Vorstellungen gibt. Ich habe hier im Moment ein 55 2.8 AI(S) mit Zwischenring PK-13 zum Test liegen. Das gehört meiner Freundin und ich habs mir einfach mal ausgeliehen, zum rumspielen. Gar nicht mal schlecht das Gerät, fühlt sich gut an! Ich mag die alten Optiken.
Hab auch schonmal ein bisschen mit rumprobiert:
Ein erster Versuch

Für den Anfang ganz nett. Was muss ich eurer Ansicht nach investieren, um "richtige" Nahaufnahmen hin zu kriegen? Im Klartext: Mich faszinieren die Facettenaugen und die würde ich gerne abbilden können.
Ist das utopisch? Habe schon einige Fotos davon gesehen, auch hier im Forum schonmal hin und wieder. Mit dem 55er komm ich da nicht ran, selbst nicht mit Zwischenring. Mal abgesehen von der fehlenden Fluchtdistanz. Dass das Vieh da oben überhaupt sitzen geblieben ist ist ja fast schon ein Wunder.

Ich weiß noch nicht, ob ich ein Makro-Typ bin und Lust dazu habe... Aber schlau ist man ja nie genug :D
Also, was könnt ihr so raten? Macro-Objektiv darf gerne auch manuell sein. VR muss ich nicht haben. Es sollte FF-tauglich sein. Vor "alten" Linsen schrecke ich nicht zurück, solange es AI(S) teile sind, bin ich voll zufrieden, würde ich sogar bevorzugen. F2.8 muss auch nicht sein, macht bei Macros eh wenig Sinn. Dafür hab ich ja mein 80-200er.
Bevorzugen würde ich eine Festbrennweite. Mir geht es um super Bildquali zu fairem Preis. Aufs Zoomen kann ich dann verzichten.

Freu mich auf eure Beiträge!

LG
thowi
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Elwood
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Re: Macro-/Micro-Fotografie - Facettenaugen?

Beitrag von Elwood »

thowi hat geschrieben:Im Klartext: Mich faszinieren die Facettenaugen und die würde ich gerne abbilden können.
Mmh, im Klartext heisst das ein vielleicht 2 mm grosses Auge auf
einen DX- oder FX-Chip zu vergroessern. Also ca. 8:1.
Da sind wir im Bereich der Mikrofotografie.

Wenn das das Ziel ist wuerde ich zu Auflichtmikroskop und Kompaktkamera
greifen.


- Juergen -
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Fuer Bild- und Persoenlichkeitsrechte von mir gezeigter Fotos bin ausschliesslich ich selber verantwortlich zu machen!

Elwood
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Re: Macro-/Micro-Fotografie - Facettenaugen?

Beitrag von Elwood »

Achja ....
thowi hat geschrieben:Mal abgesehen von der fehlenden Fluchtdistanz. Dass das Vieh da oben überhaupt sitzen geblieben ist ist ja fast schon ein Wunder.
Noe: http://www.mikroskopie-muenchen.de/flucht.html (speziell 4ter Absatz)
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ISK
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Beitrag von ISK »

Hallo thowi,

wie Jürgen schon schrieb, sind Facettenaugen schon eine Herausforderung, da der Abbildungsmaßstab deutlich über 1:1 liegt (was die meisten Macroobjektive heutzutage hinkriegen).

Bei den älteren Objektiven war oftmals sogar nur 1:2 drin, weshalb man beim 55er den Zwischenring benutzen musste, um überhaupt auf 1:1 zu kommen. Dieses Objektiv setze ich daher eher für Pflanzenmakros ein, wo ich eher einen moderaten Vergrößerungsfaktor brauche,

Martin Amm ("struller"), der Bruder von "mescamesh" hat früher hier im Forum sehr viele Bilder von Libellen-Facettenaugen oder Tautropfen auf Insekten gepostet.
Meines Wissens nach hat er dazu mit einem Balgen gearbeitet, um den erforderlichen Vergrößerungsfaktor zu erhalten.

Das ist dann schon eine spezielle Art der Fotografie.
Und außerdem war er immer schon sehr früh (so gegen 4:30 Uhr) losgezogen,damit die Tiere noch "nachtkalt" waren und nicht weggeflogen sind, bevor das ganze Geraffel aufgebaut und scharfgestellt war... ;)

Gruß Ingo

petsch

Beitrag von petsch »

schau mal hier:
[url]=http://www.insektenmakros.de]Insektenmakros+Facettenaugen[/url]
Der Autor beschreibt auch irgendwo seine Ausrüstung und ich meine dass der Knackpunkt hierbei die Kombination mit dem Zörk Macroskope1 ist, einer aspärischen Vorsatzlinse von +10 oder +12.

mescamesh
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Beitrag von mescamesh »

Hallo,

also meiner Meinung nach geht das am einfachsten mit einem Balgen und einem Lupenobjektiv (z.B. m-componon von Schneider, gibts mit 28, 50 und 80mm Brennweite). Windstille und Insekten in Ruheposition sind Vorraussetzung, aber je größer die Vergrößerung desto anfälliger ist alles für Verwacklung was einen manchmal in den Wahnsinn treiben kann :) Größere Libellenaugen lassen Facetten schon bei knapp über 1:1 erkennen und wenn man sie mit Tautropfen erwischt so wirken diese zusätzlich wie eine Lupe. Ein weiteres Problem ist die geringe Schärfentiefe bei solchen Vergrößerungen.
gruß, stevie


I love to see!

Stephan Amm!
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thowi
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Beitrag von thowi »

Danke euch schonmal für eure Beiträge! Alles sehr interessant, verfolge das mal weiterhin und informiere mich mal.
Macht schon Spaß und wäre für mich ein neues Feld. Ich schau mal, wie ich mich motivieren kann :D

Das mit der Fluchtdistanz kannte ich noch nicht. Danke Jürgen!
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dampfbetrieben
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Beitrag von dampfbetrieben »

Hallo thowi,

ich bin selber Anfänger im Bereich der Makrofotografie.

edit:
Beitrag gelöscht. Ich habe gerade erst einmal verstanden, wie extrem Du das ausprobieren möchtest.

Ich habe hier eine Aufnahme von gestern. Das ist für meine "Welt", das Maximum, was mit "konventionellen" Mitteln geht:

Bild
Crop-Kamera, 150mm Sigma-Makro, Aufnahme auf etwa 1:1 aus einer Distanz von etwa 38cm zum Bildsensor. Das Bild habe ich dann natürlich noch etwas beschnitten (eine Fliege ist selbst auf einem Crop-Sensor nicht groß).
Ich mag gar nicht daran denken, wie schmal der Schärfebereich wird, wenn man noch näher herangeht.

Schreib bitte Deine Erfahrungswerte auf! Aus Neugierde würden mich die möglichen Ergebnisse und die Herangehensweise auch interessieren.

Gruß
Michael

lottgen
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Beitrag von lottgen »

Blende 10 laut Exif oder laut Blendenring?
Nikon hat die Unart, einen Blendenwert einzutragen, der zwar für eine manuelle Belichtungsmessung nützlichist, weil er den Lichtverlust bei großem Auszug berücksichtigt, aber es ist nicht das, was früher auf den Objektiven eingraviert war und in die Berechnung der Tiefenschärfe (und von Beugungseffekten) eingeht.

Ich denke, Du könntest - voraussgesetzt Du hast genügend Licht - deutlich stärker abblenden und würdest mehr Tiefenschärfe bekommen, ohne dass die maximale Schärfe in der Fokusebene leiden würde.

Ansonsten schöne Bilder, auch und gerade wegen der minimalen Tiefenschärfe und dem dennoch perfekt sitzenden Fokus.

Jan

dampfbetrieben
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Beitrag von dampfbetrieben »

Hallo Jan,

Blende 10 lt. Exif.
Noch weiter wollte ich nicht abblenden, da ich zumindest bei Nicht-Makroobjektiven ab diesem Bereich langsam in Richtung Beugungsunschärfe laufe. Dieses Problem halte ich zwar für theoretisch und nicht so praxisrelevant aber da ich damit bei Makros noch keine Erfahrungswerte habe, bin ich eher konservativ an die Sache heran gegangen.
Grundsätzlich hast Du aber natürlich recht.
Bei f/10 hatte ich aber gerade mal noch 1/100 Sek. Auslösezeit; bei einer Fliege nicht viel. Dankenswerter Weise war dieses Expemplar (von der Hitze?) so platt, dass sie sich auch nicht viel bewegen wollte.

Allerdings habe ich auch gerade gemerkt, dass ich etwas am Thema vorbei geschrieben habe, da es dem Threadstarter ja eher um Mikro-Fotografie (vergrößernd) geht als um Makro (1:1). Daher habe ich auch meinen ersten Teil angepasst.

Danke auf jedenfall für das Kompliment :super:
Das baut auf und geht runter wie Öl

Guß
Michael

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