vdaiker hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist eines der größten Probleme unter Linux: welches nehme ich denn?
Ich gebe zu, dass ich, als ich Deine Antwort zum ersten mal gelesen habe, gar nicht so recht einordnen konnte, warum das ein Problem sein soll. Immerhin hat man doch die Wahl und schließlich kann sich ja auch jeder sein Auto unter zahllosen Anbietern und noch größeren Zubehörpaketen zusammenbauen lassen. Warum soll Die Wahlfreiheit schlecht sein?
Das hat mich wirklich nachdenken lassen. Tatsächlich scheinen wir beide das Gleiche zu meinen. Es fehlt offensichtlich ein wenig die "Vorbildfunktion", dieses "so geht es" und auch damit einhergehend eine oder zwei Ditros, die diesen Vorbildcharakter haben.
Jetzt bieten viele Distros von Haus aus schon einmal einen riesigen Vorteil: Live-CD-Systeme. Damit kann man schon einmal vorsichtig für sich austesten, was überhaupt in Frage kommt und ob Probleme mit der Hardware zu erwarten sind.
Unter
www.distrowatch.com bekommt man einen kleinen Hinweis darauf, wie gerade die Hitparade der Distributionen im Bezug auf Downloads aussieht. Diese Seite kennt ein Einsteiger (damit miene ich nicht Dich sondern allgemein formuliert, gilt ab jetzt) aber vmtl. nicht.
Dann muss man sich natürlich erst einmal von der Idee lösen, dass das OS etwas mit der grafischen Umgebung zu tun hat. Für mich ist es ein unschätzbarer Vorteil, dass ich mich, je nach Neigung, Lust und Laune einfach auf eine neue grafische Oberfläche bewegen kann. Wer das nicht gewohnt ist, mag hier wirklich verwirrt sein.
Unterm Strich bleiben aber von den 1000den von Distributionen gar nicht so viele übrig, die m.Mg. nach geeignet sind für Ein- und Umsteiger.
Irgendwelche Spezialdistros wie z.B. Kali fallen für mich als Empfehlung schon einmal raus. Rolling Releases würde ich auch nicht für diesen Zweck empfehlen. Wenn man sich vor diesem Hintergrund noch ein wenig anschaut, was unserere Printmedien so veröffentlichen, bleiben mehr oder weinger nur noch drei Distros übrig, die im deutschsprachigen Raum immer und immer wieder empfohlen werden
- Ubuntu+Derivate (Kubuntu, Xubuntu, Ubuntu Mate), je nach bevorzugter Desktopumgebung
- Linux Mint (streng genommen auch ein Ubuntu Derivat)
- OpenSuse
Allen drei ist gemein, dass sie einen stabilen Unterbau mitbringen, vor allem, wenn man sich eine Long Term Support Version aussucht (oder mit OpenSuse auf ein Stable Release -> im November OpenSuse Leap, da würde ich aber noch mind. 2 Wochen nach Veröffentlichung abwarten).
Viel wichtiger ist aber, dass alle drei eine aktive Gemeinschaft mitbringen in der man sich Hilfe holen kann. OpenSuse ist da im Vergleich etwas kleiner aufgestellt, Linux Mint Nutzer können oft auch von den Ubuntu Usern profitieren, da gleicher Unterbau. Ferner findet man auch Unterstützung durch Printmedien.
OpenSue bietet für mich am meisten diese Erfahrung "ein System aus einem Guss" zu benutzen, dicht gefolgt von Linux Mint.
Wer unter Linux daddeln möchte, sollte der Einfachheit halber bei Ubuntu (oder Derivat) bleiben.
Welche graische Oberfläche man nutzen möchte, hängt erst einmal stark von persönlichen Vorlieben und der zur Verfügung stehenden Hardware ab.
KDE und Gnome sind beides keine Kinder von Traurigkeit, was die Anforderungen angeht. Gonme verfolgt ein wenig den Mac Ansatz (alles möglichst einfach), unter KDE kann man sich alles bis ins Detail konfigurieren. Cinnamon ist ein Derivat von Gnome Shell und Mate stammt von Gnome 2 ab und ist damit auch nicht ganz so Resourcen-hungrig (und findet dank klassichem Bedienkonzept wirklich großen Anklang). Wo Mate immer noch zu hungrig ist, sollte dann xfce Abhilfe schaffen, wobei auch genügend Anwender diesen Desktop einfach nutzen, weil sie ihn mögen. Bei der Entscheidung helfen meines Erachtens nach am ehesten die Live CDs weiter, damit man spielen und seine Neigung herausfinden kann.
Das ist meine Herangehensweise an dieses Thema