Bildarchiv: welches Format und welche Software?

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

lemonstre

Bildarchiv: welches Format und welche Software?

Beitrag von lemonstre »

hallo zusammen,

auf der suche nach einer neuen bilddatenbank (zur zeit verwende ich photoshop album 2) bin ich auf imatch gestossen. diese software kann bereits d70 nef files verwalten und ist dank scripting möglichkeiten individuell erweiterbar.

leider ist die aktuelle tryout version etwas veraltet und unterstützt nef noch nicht. ich habe mich daher an den entwickler gewand und folgende antwort erhalten:

"Nikon D70 support (which is again incompatible to all previous NEF formats) has
been added to the latest version of IMatch which is currently only available for
registered users. A new eval version will be out within the next weeks.

Since Nikon changes their file format with each new camera model, and still does
not provide a documentation of their file format, supporting all these
proprietary Nikon formats is hard. Since each Nikon camera has a different NEF
format, I wonder what will happen in 10 years from now, when users try to open
their NEF files back from 2004, and no application can open these files
anymore... Even Nikon software has already problems with older NEF formats..."

ich denke das der aspekt der archivierung nicht unwichtig ist. meine alten canon rawfiles habe ich auch immer in tiff konvertiert. was denkt ihr über die haltbarkeit von raw files und wie archiviert ihr eure bilder?

gruss
andreas

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Ernst
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Beitrag von Ernst »

Ich archiviere meine Bilder auf DVD und wandel die NEF´s nicht extra um. Auch nutze ich keine Datenbank. Ich speichere die Bilder, nachdem ich sie umbenannt habe, themensorientiert in eigenen Ordnern.
Gegebenenfals werde ich einen älteren Rechner aufheben, auf dem Software läuft, die die älteren Versionen der NEF´s noch lesen kann. Ich würde an deiner Stelle die NEF´s trotz Umwandlung in Tiff ebenfalls aufheben. Beim NEF-Format sind doch mehr Korrekturmöglichkeiten vorhanden.
lg
Ernst
D200 mit MB D200, D300 mit PDK-1; Nikon AF S 17-35 2.8D, AF S 28-70 2.8D, AF S Micro 60 2:8G, AF S VR Micro 105 2.8G, AF S ED 80-200 2.8D, TC-17E II; Sigma 18-200 F3,5-6.3 DC OS, 150-500 F5,-6,3 DG OS; Metz 44 AF-4N.

lemonstre

Beitrag von lemonstre »

Ernst hat geschrieben:Ich archiviere meine Bilder auf DVD und wandel die NEF´s nicht extra um. Auch nutze ich keine Datenbank. Ich speichere die Bilder, nachdem ich sie umbenannt habe, themensorientiert in eigenen Ordnern.
Gegebenenfals werde ich einen älteren Rechner aufheben, auf dem Software läuft, die die älteren Versionen der NEF´s noch lesen kann. Ich würde an deiner Stelle die NEF´s trotz Umwandlung in Tiff ebenfalls aufheben. Beim NEF-Format sind doch mehr Korrekturmöglichkeiten vorhanden.
klar die nefs hebe ich auch auf... aber was wird aus den nef dateien in ein paar jahren wenn sich niemend mehr an eine kamera mit dem namen d70 erinnert und nikon dies auch nicht mehr unterstützen will? ich meine das ist schon mal eine überlegung wert...

gruss
lemonstre

Gast

Beitrag von Gast »

Die passende Softwareversion eines Konverters aufheben. Die dürfte auf den nächsten zwei oder drei Rechner-, Betriebssystem- und Programmgenerationen auch noch laufen. Die Archivierungsmedien wird man bei Zeiten halt auch wechseln müssen.

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Ernst
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Beitrag von Ernst »

Das Loginteufelchen läßt mich im Moment nicht los. :oops: :oops: :oops:
lg
Ernst
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beta
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Beitrag von beta »

mmmmh ich finde das ist eine super gute Frage von lemonstre.

Was man ja generell sagen kann ist das offene Dateiformate wahrscheinlich eine höher Haltbarkeitsdauer als properitäre Datenformate. Ich denke die NEFs aufzuheben ist keine schlechte Idee aber definitiv auch nicht die sicherste. Man könnte auf jede DVD wo man die NEFs drauf brennt auch noch nikon view/capture mit raufpacken. so dass man in ein paar Jahren notfalls darauf noch zurückgreifen kann.

Was ich persönlich aber eher empfehlen würde die Archivierung mit tiff oder 100%Jpg Dateien. Die Flexibilität des RAW Formats ist unbestritten. Aber wenn man sich nun mal ganz realistisch vor Augen hält wie oft man noch auf die RAWs zurückgreifen wird und seine gesamte Flexibilität benötigt wird, stellt sich mir doch die Frage ob das nicht vielleicht ein wenig too much ist auch die NEFs zu backuppen (im sinne der Archivierung) Ich meine man sichtet das Material, bewertet es, stellt alles ein(weissabgleich usw) und speichert es als tiff oder jpg ab. Wieso sollte man die Bewertung und Einstellung in 10Jahren nochmal machen? Wahrscheinlich gibt es da ganz andere Möglichkeiten der Bildbearbeitung, womit RAW wie ein billiges bmp aussieht.

Ich denke nen gutes Tiff sollte als backup reichen oder braucht man wirklich die gesamte Flexibilität???


beta

lemonstre

Beitrag von lemonstre »

beta hat geschrieben:mmmmh ich finde das ist eine super gute Frage von lemonstre.

Was man ja generell sagen kann ist das offene Dateiformate wahrscheinlich eine höher Haltbarkeitsdauer als properitäre Datenformate. Ich denke die NEFs aufzuheben ist keine schlechte Idee aber definitiv auch nicht die sicherste. Man könnte auf jede DVD wo man die NEFs drauf brennt auch noch nikon view/capture mit raufpacken. so dass man in ein paar Jahren notfalls darauf noch zurückgreifen kann.

Was ich persönlich aber eher empfehlen würde die Archivierung mit tiff oder 100%Jpg Dateien. Die Flexibilität des RAW Formats ist unbestritten. Aber wenn man sich nun mal ganz realistisch vor Augen hält wie oft man noch auf die RAWs zurückgreifen wird und seine gesamte Flexibilität benötigt wird, stellt sich mir doch die Frage ob das nicht vielleicht ein wenig too much ist auch die NEFs zu backuppen (im sinne der Archivierung) Ich meine man sichtet das Material, bewertet es, stellt alles ein(weissabgleich usw) und speichert es als tiff oder jpg ab. Wieso sollte man die Bewertung und Einstellung in 10Jahren nochmal machen? Wahrscheinlich gibt es da ganz andere Möglichkeiten der Bildbearbeitung, womit RAW wie ein billiges bmp aussieht.

Ich denke nen gutes Tiff sollte als backup reichen oder braucht man wirklich die gesamte Flexibilität???


beta
ich denke momentan auch darüber nach komplett auf tiff umzusteigen. wer die tiffs noch weiterbearbeiten möchte und genug speicherplatz hat kann sie ja mit 16bit farbtiefe abspeichern. wichtig ist halt rgb, keine ebenen! und keine kompression zu verwenden. dann sollten sich die daten auch in jahrzehnten noch lesen lassen da tiff ein ziemlich simples dateiformat ist. die nefs sollte man vielleicht solange aufheben wie es einem wichtig erscheint aber nicht seine backupstrategie dararuf aufbauen. wer schon mal versucht hat ein 10 jahre altes computerprogramm auf heutigen rechner laufen zu lassen wird wissen warum!

interessant wäre zu erfahren in welchem format bibliotheken digitale bilddaten speichern...

gruss
lemonstre

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Wenn man die schönen NEFs aber für Backup-Zwecke in TIFF oder JPEG konvertiert, verliert man Daten: NEF hat pro Farbkanal 12 Bit Auflösung, die beiden anderen Formate nur 8 Bit.

Damit bleibt die Frage nach einem Backup-tauglichen Dateiformat, das mehr als 8 Bit auflöst.

Hallo Ihr PS-Kenner: Photoshop CS bietet doch jetzt erweiterte Unterstützung für 16-Bit Formate. Wäre es da nicht sinnvoll, die NEFs in ein proprietäres PS 16-Bit Format zu konvertieren und in diesem Format zu sichern? Vielleicht geht Adobe mit seinen Dateiformaten ein wenig sorgsamer um als Nikon mit NEF.

Ist dieser Gedanke richtig, oder was meint Ihr dazu?
Gruß Timo.

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ManU
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Beitrag von ManU »

Kleiner Gedanke meinerseits: Vielleicht gibt es in den Tiefen des Internet irgendwo einen findigen Programmierer, der eine Art Nef-Konvertierer programmiert hat.

Ich schaue etwas in meine Glaskugel und sehe beispielsweise der D70 eine D71, D72, D73 und D74 usw. folgen, wobei die D74 beispielsweise in 10 Jahren rauskommt. Zu diesem Zeitpunkt nehmen wir den Worst-case an: Die Nikon-Software kann die D70-Nefs nicht mehr lesen, einen alten Rechner gibts nicht mehr (ist kaputt gegangen) und die alten Programme von damals wollen partout nicht mehr auf dem aktuellen Betriebssystem laufen.

Wenn es jetzt den oben besagten Nef-Konverter geben würde, könnte man beispielsweise nach dem Erscheinen der D72 langsam darüber nachdenken, seine vorhandenen D70-Nefs ins D72-Nef-Format zu konvertieren. Theoretisch müßte sowas möglich sein. Die Frage ist halt, wie kompliziert das wird.

Vor ein paar Monaten gab es doch auf Phoenix eine Sendung, die auch hier im Forum angekündigt wurde. Da ging es um die Langzeitarchivierung von Dateien. Das größte Problem ist ja nicht, die Nullen und Einsen einigermaßen sicher gespeichert zu bekommen. Viel wichtiger ist, das System zu kennen, wie die Nullen und Einsen wieder gelesen werden können. Ich möchte ehrlich gesagt gar nicht wissen, was passiert, wenn in 200 Jahren jemand plötzlich eine Datei namens ganzwichtig.doc findet, ihm aber völlig unbekannt ist, was .doc-Dateien sind und wie sie geöffnet werden können.

lemonstre

Beitrag von lemonstre »

Arjay hat geschrieben:Wenn man die schönen NEFs aber für Backup-Zwecke in TIFF oder JPEG konvertiert, verliert man Daten: NEF hat pro Farbkanal 12 Bit Auflösung, die beiden anderen Formate nur 8 Bit.

Damit bleibt die Frage nach einem Backup-tauglichen Dateiformat, das mehr als 8 Bit auflöst.
tiff kannst du auch problemlos mit 16bit farbtiefe speichern! siehe auch meinen obigen beitrag ;)
Zuletzt geändert von lemonstre am Mo Apr 05, 2004 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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