EBV, ich blick nicht mehr durch

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

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jsjoap
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EBV, ich blick nicht mehr durch

Beitrag von jsjoap »

Hallo Leute,

nachdem ich mir nun viele Threads angeschaut habe, und auch noch "Alles über EBV, was immer gefragt wird" durchgewurstelt habe, stehe ich immer noch im DUNKELN!

Welche EBV nach Capture ist sinnvoll? Gibt es eine mit der ich auf der RAW-Basis weiter machen kann? Oder muss ich meine RAW`s immer erst nach *.jpg wandeln?

Es sollte möglichst eine EBV sein, die nicht hunderte von Euros verschlingt, aber trotzdem einiger maßen verständlich sein.

Über einen oder zwei oder drei Tip`s würde ich mich freuen.

Gruß
Jürgen, der gerade erst in das Thema EBV einsteigen möchte..... ;)
Es ist nicht immer leicht älter zu werden, aber bedenke die Alternative

Erfolg steigt nur dann zu Kopf, wenn der erforderliche Hohlraum vorhanden ist!

Arjay
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Arjay »

RAW ist immer nur das Datenformat für die ersten Arbeitsschritte im Bearbeitungs-Workflow, denn RAW-Daten kommen ausnahmslos in einem Hersteller-, ja meist sogar in einem kameraspezifischen Datenformat.

Ich will Dir hier langwierige technische Erklärungen ersparen, daher nur soviel: Die Raw-Daten liegen in einer höheren Auflösung der Helligkeitswerte (12 Bit) vor, als sich in eine JPG Datei (8 Bit) packen lässt. Deshalb ist es sinnvoll, einige Bearbeitungsschritte am Bild vor der Umwandlung der Bilddatei in eine niedriger auflösende JPG- oder TIFF-Datei durchzuführen - z.B. Weissabgleich und Kontraststeuerung, um nur die wichtigsten Prozesse zu nennen. Genau diese Dinge machen RAW-Konverter wie Nikon Capture, Adobe Camera Raw oder Phaseone Capture One (aber auch in vereinfachter Form die RAW-Konversionsfunktionen in Picture Project und Nikon View). Darüber hinaus bieten sie aber keine weitergehenden Bildbearbeitungsfunktionen, denn sie sind im eigentlichen Sinne keine Bildbearbeitungsprogramme.

Diese Raw-Konverter bilden die Brücke zwischen kameraspezifischen und standardisierten Bilddatenformaten. Allerdings gibt es bei den Bilddatenformaten 8-Bit Formate wie JPEG und einfache TIFF-Varianten, aber auch 16-Bit Formate wie hoch auflösendes TIFF. Die Raw-Konverter können das Bild im 8-, aber auch im 16-Bit-Format übergeben.

Bei den EBV-Programmen gibt es ein sehr breites Angebot von preisgünstig und relativ einfach bis teuer aber leistungsfähig. Die einfacheren Programme arbeiten ausschliesslich mit 8-Bit Bilddatenformaten. Zu ihnen zählen z.B. Photoshop Elements und FixFoto.

Die leistungsfähigeren EBV-Programme ermöglichen in unterschiedlichem Umfang auch eine Verarbeitung von 16-Bit Formaten und die Bildbearbeitung in Ebenen. Sie sind i.d.R. einiges teurer und stellen höhere Hardwareanforderungen an den Rechner, weil die 16-Bit Bilddateien wesentlich mehr Prozessorleistung erfordern und mehr Platz im RAM und auf der Festplatte des Rechners belegen. Beispiele für solche Programme sind Paintshop Pro und Photoshop CS.

Leider stellen die leistungsfähigeren EBV-Programme auch höhere Anforderungen an das Wissen de Benutzers (und erfordern eine längere Einarbeitung), wenn dieser tatsächlich einen Gegenwert für sein investiertes Geld herausholen will.

Daher mein Tipp: Wenn Du Deine Bilder am Rechner aufpolieren willst, aber noch nicht so viel Know-How in EBV hast, solltest Du erst mal einen einfacheren Einstieg wählen: RAW-Verarbeitung halte ich für wichtig, um die volle Bildqualität aus der Kamera herauszuholen (wenn sie RAW-Dateien erzeugen kann) - insofern ist ein RAW-Konverter IMHO schon von Anfang an eine sinnvolle Sache. Zunächst ist es wohl ausreichend, den in Nikon View oder Picture Project enthaltenen Raw-Konverter zu nutzen (später bringen Progs wie Nikon Capture oder Phaseone Capture One noch mehr Leistung).

Zum Einstieg wirst Du also Deine Bilder von RAW in 8-Bit JPEGs oder TIFFs umwandeln und dann auf 8-Bit Ebene weiterverarbeiten. Ich habe z.B. so angefangen und mich in das Programm FixFoto eingearbeitet, mit dem ich nach wie vor ca. 90% meiner Bildverarbeitung mache.

Erst wenn Du komplexere Sachen machen möchtest wie z.B. Montagen oder z.B. DRI, wirst Du ein Programm brauchen, das mit Ebenen arbeitet, und das manche Arbeitsschritte auch mit 16-Bit Dateien ausführen kann.

Daher meine Empfehlung:

Fang' erst mal mit einem einfachen Programm an und sammle erste EBV-Erfahrungen z.B. mit FixFoto (kostet ca. 30 €).

Wenn Deine Ansprüche später gestiegen sein sollten, kannst Du auf leistungsfähigere Programme wie PSP oder PS CS umsteigen und zusätzlich einen der genannten Raw-Konverter nutzen (die ebenfalls kosten). Nicht vergessen solltest Du dabei, dass Du spätestens mit einem der anspruchsvolleren EBV-Progs auch einen leistungsfähigen Rechner mit reichlich RAM brauchst ...
Zuletzt geändert von Arjay am Do Feb 17, 2005 0:04, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Timo.

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vkyr
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Beitrag von vkyr »

Das non-plus-ultra in Sachen EBV ist natürlich IMO eigentlich nach wie vor Adobe Photoshop CS bzw. der Vorgängen PS 7.1.

Von kostengünstigerer EBV-Software halte ich persönlich danach Photoshop Elements, FixFoto und die GIMP Freeware für recht gut. Letztere ist zwar anfangs nicht ganz so offensichtlich zu bedienen, aber wenn man sich damit erstmal entsprechend vertraut gemacht hat doch auch recht gut.

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kaisan
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Beitrag von kaisan »

Hallo,
ich würde dir Paint Shop Pro empfehlen. Der geübte Anwender kann sehr viele Einstellungen manuell vornehmen, für den weniger Geübten gibt es eine Vielzahl Automatikfunktionen mit in der Regel brauchbaren Ergebnissen.

Die neueste Version 9.0 ist für ca. 95 € zu haben, die ebenfalls nutzbare Version 8.0 gibt es für einen Bruchteil.

Gruß Kai.
D80, 2.0/35 D, 1.8/50 D, 1.8/85 D, 4.0/12-24 DX, 3.5-4.5/18-35 D, 18-135 DX, 70-300 VR, Tamron DI 2.8/90

http://www.km-photographie.de
fc: http://home.fotocommunity.de/kaimueller/

jsjoap
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Beitrag von jsjoap »

Hallo Timo, kaisan, und vkyr,

danke für Eure Erklärungen. Ich habe in meinem Archiv noch eine ältere Version von Coral Draw (8.0) gefunden, und werde mich wohl mal intensiver damit versuchen. Außerdem habe ich noch das Capture 4.1. Ich denke, dies wird dann erstmal reichen. Das Corel scheint mir von der Bedienung etwas umständlich zu sein. Aber dies ist wahrscheinlich normal, wenn man sich nicht auskennt....

Gruß
Jürgen
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volkerm
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Beitrag von volkerm »

jsjoap hat geschrieben:Hallo Timo, kaisan, und vkyr,

danke für Eure Erklärungen. Ich habe in meinem Archiv noch eine ältere Version von Coral Draw (8.0) gefunden, und werde mich wohl mal intensiver damit versuchen. Außerdem habe ich noch das Capture 4.1. Ich denke, dies wird dann erstmal reichen. Das Corel scheint mir von der Bedienung etwas umständlich zu sein. Aber dies ist wahrscheinlich normal, wenn man sich nicht auskennt....

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

Corel ist aber doch mehr Zeichenprogramm als Bildbearbeitung, oder?

Mach es Dir nicht zu schwer, und gib vielleicht doch 50€ für ein Paint Shop Pro 8 aus :wink: Das hat viele Automatikfunktionen für den Anfang, so daß man so nach und nach in das Thema reinwachsen kann.
.. und weg.

Aragorn
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Beitrag von Aragorn »

Richtig, Corel Draw ist ein vektororientiertes Zeichenprogramm. Wenn es die Vollversion ist, ist allerdings auch Corel Photopaint mit im Paket, dies ist eine Bildbearbeitungssoftware.

Gruß,

Aragorn

MeisterPetz
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Beitrag von MeisterPetz »

Für die reine Bildverbesserung reicht NC durchaus aus. Viele andere Sachen, wie DRI kannst du auch mit kostenlosen Tools, wie zB Imagestacker machen, da braucht man PS nicht. PS wird erst interessant, wenn du Effekte, die Ebenen oder Masken vorraussetzen, wie zB Colorkey oder selektives Weichzeichnen/Scharfzeichnen, machen willst.

vampyre
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Beitrag von vampyre »

... eins von 1000....

Ich habe alle Versionen von Corel gekauft, außer der 8.0 und weiß nicht noch eine.... würde aber nicht mehr tauschen...

kleiner Tip
Zuletzt geändert von vampyre am Sa Feb 19, 2005 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Nikon D100, 80/200/2,8 - 24/85 - 24/120 - 50/1,4 - Micro 105/2,8 - SB 800 - XDrive 40 - Wacom Intuos 3 A5
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