Coolpix 5400 versus klassische Spiegelreflexkamera

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Moderator: donholg

pixflux
Batterie2
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Coolpix 5400 versus klassische Spiegelreflexkamera

Beitrag von pixflux »

Liebe Leute,

ich will mal versuchen, eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen. Ich fotografiere - nachdem ich mir etwa ein halbes Jahr lang überlegt hatte, welche Kamera ich kaufen soll - seit Februar 2004 mit einer CP 5400, wobei ich bislang etwas mehr als 3000 Aufnahmen gemacht habe.

Auf der Habenseite steht ein spürbarer Kreativitätsgewinn (mir fällt kein beseres Wort ein), denn die CP-Fotografie erlaubt Perspektivenwechsel, wie ich mir das so nicht gedacht hätte. Der schwenkbare Monitor ist deshalb ein unverzichtbares Spielzeug geworden. Die Menge der Aufnahmen signalisiert im übrigen, dass man, wenn man nicht auf's Geld und die Begrenztheit eines herkömmlichen Kleinbildfilms achten muss, einfach schneller als früher auf den Auslöser drücken kann und deshalb die Ausbeute beachtlich ist. Insofern möchte ich die für mich neue Art des Fotografierens - von der Möglichkeit der Nachbearbeitung von Fotos rede ich erst gar nicht - nicht mehr missen.

Trotzdem nervt mich auch einiges, und das nicht zu knapp:

- Die Kamera ist zu langsam. Bis das Teil - auch aus dem Standby-Modus - gestartet ist, sind z.B. Schnappschuss-Situationen längst vorbei.

- Der Stromverbrauch ist zudem beachtlich: Je nach Bildergröße und -qualität ist eine Akkuladung nach 50 bis 80 Aufnahmen leer. Ich habe am Ende eines Urlaubstages schon 2 Akkus leerfotografiert und hätte noch Motive gehabt ... ein drittes Gerät muss her!

- Die Ausschussrate, die ich produziert habe, ist beachtlich. Ich habe selten so viele unscharfe und/oder nicht richtig belichtete Fotos gemacht wie mit meiner Digicam. Auch die Zahl der Aufnahmen mit leicht schiefem Horizont ist beachtlich.

Als Ursachen für die eher missratenen oder fehlerhaften Aufnahmen sehe ich erstens, dass der Monitor wesentlich zu klein und bei grellem Sonnenlicht kaum etwas so präzise wie es nötig wäre zu erkennen ist. (Ich war gerade 2 Wochen am Meer und weiß, wovon ich schreibe!) Der lächerliche Sucher ist für mich als Brillenträger ein besserer Witz, um nicht zu sagen: einer Kamera in dieser Preisklasse unwürdig. Die unscharfen oder falsch belichteten Bilder mögen daher kommen, dass der Belichtungsspielraum bei digitalen Kameras einfach kleiner ist als bei herkömmlichen Filmen.

Man erzähle mir bitte nicht, ich habe selbst zu viele Fehler gemacht und könne meine CP nicht bedienen. Ich fotografiere seit den 60-er Jahren, habe in den 70-ern richtig gelernt mit einer Rollei 35 und bin dann auf Spiegelreflex umgestiegen (Minolta XG 2, X700, Dynax 7xi, Nikon F80).

"Spiegelreflex" gibt mir das Stichwort: Ich fotografiere nach wie vor klassisch mit meiner F80 (Dias). Ich bin nach einigen Digitalaufnahmen immer hellauf begeistert über die Schnelligkeit der Spiegelreflexkamera und vor allem über das bestechend große, helle, klare "Sucher"-Bild. Und was auch nicht zu verachten ist: Digitalfotografie produziert fotografische Geschwätzigkeit: Man fotografiert einfach alles - tendenziell. Bei der klassischen Fotografie überlegt man vor jeder Aufnahme länger, und im Ergebnis muss man weniger aussortieren. Und ein gestochen scharfes Dia auf einer guten Leinwand hat was ...

Gruß, pixflux

PeterB
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Beitrag von PeterB »

So fängt das an... :twisted:

Und wenn sich die Gedankenschwaden verzogen haben, siehst du dahinter vier große Buchstaben: DSLR :wink:
Gruß!
Peter
D800, D300, S6900, Scherben und Plunder

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beri
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Beitrag von beri »

Ja ja
ich kann dich ja so gut verstehen. Mir geht es zur Zeit genau gleich. Auch ich greife immer wieder auf meine F801s zurück, wenn ich das Gefühl habe ich wolle "gute" Fotos machen.
Ich frage mich jedoch, ob ich mit einer D70 oder D100 wirklich ein vergleichbares Handling wie mit der 801 habe. Leider ist es im Moment nicht möglich sich eine D70 auszuleihen um wirklich sicher zu sein, dass die "Probleme" die ich mit der CP5400 habe behoben sind.

Also werde ich noch ein wenig warten, bis ich die Gelegenheit habe eine DSLR auszuprobieren.

Gruss Bernardo

Blue Heron
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Beitrag von Blue Heron »

beri hat geschrieben:...Also werde ich noch ein wenig warten, bis ich die Gelegenheit habe eine DSLR auszuprobieren......
Ja, *das* würde mich wirklich mal interessieren, wie Ihr das Feeling findet.
Ich hab zwar auch noch 2 analoge SLRs, die hab ich aber seit ewig nicht angefasst (Film kaufen - igitt). Nun schau ich manchmal durch und denke "oh, was'n toller großer Sucher".

Die digitale Geschwätzigkeit (*lol*, guter Ausdruck) halte ich auch für ein Problem.
Klaro, man kann alles so lange knipsen, bis ein brauchbares Bild dabei ist. Aber oft genug hab ich schon 5-10mal geknipst, ehe endlich mein Gehirn anfängt zu arbeiten und ich mir um die üblichen fotografischen Parameter Gedanken mache. Nachher verstopft mir der Krempel meine Festplatte und ich muß Zeit investieren, um aufzuräumen.

Ich bin zufrieden, weil ich eher ein "Knipser" bin. Aber es ist tatsächlich nicht alles Gold, was glänzt.

Blue
Roland ____ D200|18-70|Sigma 55-200|80-200/2.8|85/1,8|50/1.8|35/2|20/2.8|Sigma 105macro|SB-800|CP4500+CP990+Tele+WW

"Was ist nur los mit dem Gedicht? / die letzte Zeile reimt sich kaum!?"

volkerm
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von volkerm »

Blue Heron hat geschrieben:Nun schau ich manchmal durch und denke "oh, was'n toller großer Sucher".
Ja, das geht mir auch so. :?

Viele Grüße,
Volker
.. und weg.

Christian aus HH
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Beitrag von Christian aus HH »

Es muß nicht immer eine DLSR sein.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht das es mit meiner neuen 5700 schwerer ist korrekt focusierte und belichtete Bilder zu machen wie mit meinen anderen Cams. Man muß den CPs einfach die Zeit geben zu fokussieren, das dauert echt ungewöhnlich lange - wenn ich an die V1 oder A2 denke, man das sind himmelweite Unterschiede... die 5700 ist nur im WW bei Tag schnell wenn man die focussierung abwartet.

Auch das Problem mit den schiefen Bildern kann ich bestätigen, durch den ausklappbaren Monitor verliert man etwas die Orientierung was gerade und ungerade ist. Da helfen wohl nur Gitterfolien im Display oder den Monitor eingeklappt und nach außen gedreht zu nutzen?! Dann geht es!

Andererseits muß ich sagen das ich mit Sorgfalt und etwas Erfahrung Superbilder hinbekomme wie sie mir mit keiner meiner anderen Cams so leicht gelingen. Allein schon wegen der fantastischen Brennweite.

Wenn es aber darum geht super Schnappschuss-Bilder mit wenig Ausschuß zu machen greife ich lieber zur Ixus 430 - da habe ich eine Trefferquote nahe 95% und die Bilder sind bei 35-70mm nicht schlechter als die der CP 5700! Ab ca. >70mm geht es aber deutlich abwärts mit der Ixus ...

Gruss
Christian
Nikon D50, CP8700, Fuji F30.

pixflux
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Coolpix 5400 versus klassische Spiegelreflexkamera

Beitrag von pixflux »

Danke für eure Reaktionen. Interessant, dass ihr meine Erfahrungen vom Grundsatz her bestätigt. Richtig ist aber der Satz von Christian: "Andererseits muß ich sagen das ich mit Sorgfalt und etwas Erfahrung Superbilder hinbekomme ..." Genau das ist es, was für mich die Nachteile dann doch wieder aufhebt. Das digitale Fotografieren ist eben anders und man muss sich drauf einstellen, dass das so ist.

Ich bin mir sicher, dass ich, wenn die Preise etwas gefallen sein werden und mehr Erfahrungen vorliegen, irgendwann auf digitale Spiegelreflexfotografie umsteigen werde. Da sind eure Winke mit dem Zaunpfahl schon berechtigt.

Zur digitalen Geschwätzigkeit: Die Technik prägt unsere "Arbeits"-Ergebnisse. Dazu gehört auch der häufig übertriebene Einsatz dessen, was im Rahmen der digitalen Bildbearbeitung möglich ist. Da wird z.B. geschärft ohne Ende oder man zwängt die Aufnahme in einen Rahmen, der eher zu einer Todesanzeige passen würde ...

Gruß, pixflux

Christian aus HH
Batterie7 Kamera
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Beitrag von Christian aus HH »

Warte mal ab.

Es gibt nicht wenige Experten und Firmenvertreter die meinen das sich die Prosumer und DLSRs in den nächsten 1 bis 3 Jahren soweit annähern das - von den wECHSELobjekltivoptioen abgesehen - kaum noch Unterschiede bestehen.

Dann werden ev. nur noch echte Profis zwingend zur DLSR greifen ...

Gruss
Christian
Nikon D50, CP8700, Fuji F30.

jutta-rt
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Beitrag von jutta-rt »

Einer der Hauptgründe zur CP 5400 zu greifen (nach Canon EOS 500/Sigma 28-200) ist für mich das Gewicht der Kamera. Die SLR habe ich oft nicht mitgenommen, weil sie so schwer und unhandlich ist. Die CP ist praktisch immer im Rucksack. Aber klar,ein Teil von mir hätte auch gerne eine digitale Spiegelreflex... :wink:
Grüße vom DIGI-neuling Jutta

Gast

Beitrag von Gast »

Tja, ich habe eine Nikon FM2 mit diversen Nikkoren (Festbrennweiten) und damit lange und sorgfältig fotografiert. Habe immer ein stabiles Manfrotto-Stativ mitgenommen. Der Aufwand lohnt!

Nun habe ich immer öfter nur die CP3100 und 8(!!!)Akkus dabei.

Unter´m Strich kann ich nur bestätigen: Die manuellen Vergrößerungen sind wesentlich besser, da man sich mehr Mühe gibt, und vorher genau überlegt was fotografiert wird. Der helle Sucher,das weiche Einstellen der Objektive, das schnelle satte Klack des Auslösers, all das ist Grund genug, immer noch lieber manuell zu fotografieren, wenn es auf Qualität ankommt.

Die 100 Millionen Digitalen Coolpix-Bilder, die den Rechner zum umkippen bringen, sind das Ergebnis einer Knips-Mentalität. Man entwickelt sich zum Hobby-Knipser zurück.

Es gibt zwar auch Aufnahmen, die mit der CP und Stativ gut geworden sind aber die "Ausdruckerei" ist mir irgendwie zu teuer.

Dann ist da noch die entscheiden Frage der Stromversorgung: Ein weiteres Manko der digitalen Fotografie. Die 3Volt-Lithium-Knopfzelle in meiner FM2 hält Jahre!

Und: Letztlich interresiert´s doch keinem, der sich eine Fotografie ansieht, ob die digital oder manuell geschaffen wurde. Das Motiv ist das was zählt. Und bei den heutigen niedrigen Preisen für Entwicklung un dVergrößerung auf 20x30cm ist das kein Grund auf digital komplett umzusteigen. Dazu sind mir die DSLR´S zu teuer.

Gruß Thommi :wink:

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