Banale Anfängerfrage zur Auflösung

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Moderator: donholg

verbraucher
Batterie8 Landschaft
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Beitrag von verbraucher »

Ah, habe verstanden. In der Tat könnte man die Frage auch in Richtung Sony & Co stellen.

Ich hab's nicht nachgerechnet - ich darf also davon ausgehen, dass 12,3 MP bei 300 dpi (optimale Druckqualität z.B. 4c/80er Rasterweite = nicht Tintenpinkler-Dots) das ideale Ausgabeformat von 36,31 x 24,11 cm bilden?

Wieso kommen die Leute dann immer auf die Idee, 12,3 MP seien wichtig, um in guter Qualität signifikant größer als DIN A 3 zu drucken?

Des mocht mi jetzt fertig! Extra in die DSLR-Fotografie eingestiegen (zuvor nutzte ich eine Daddel-Sony F828) und eine D5000 gekäuft und nun muss ich feststellen, dass ich damit nur ein bisschen größere Prints erzeugen kann, als popelige DIN A 4.

Mist.

ManoLLo
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Beitrag von ManoLLo »

Du musst bedenken, dass für große Prints auch der optimale Betrachtungsabstand steigt. Somit brauchst du effektiv weniger DPI, um für den Betrachter ein "sauberes" Bild anzufertigen.

Bestes Beispiel:
Im Winter vor der letzten FIFA WM 2006 bin ich mit Freunden nach Paris gefahren.
Vor den Toren der Stadt war die komplette Seite einer breiten Bürohausfassade (schätzungsweise 15 - 20 Stockwerke) mit einem Ganzkörperportrait von Zinédine Zidane bespannt.
Von der Autobahn aus betrachtet: Kein Problem. Aus einem Meter Entfernung würde es aber wohl zum Problem werden...

Daher auch meine Empfehlung an die FotoAusstellungsBesucher nicht ständig bis auf einen cm an die Bilder ran zu stieren.
Man macht sich erstens lächerlich und findet die großartigsten Werke plötzlich blöde, nur weil der 4x3 Meter Fine Art Print doch irgendwie pixelig ist, was man von Großmeister Hans Wurst ja so nicht erwartet hätte. :cool:

verbraucher
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Beitrag von verbraucher »

cocktail-foto hat geschrieben:
EDIT: Übrigens reichen nach meiner Erfahrung für die meisten Anforderungen 150 dpi Quellauflösung bei der Ausbelichtung mit 300dpi, wenn man die Daten ordentlich interpoliert. Dann kommt man mit 12MP schon auf 48x72cm. Und da man dann sowieso einen gewissen Abstand zum Bild einhält, um es in seiner Gänze sehen zu können, kann man auch noch größer gehen. Aber 300dpi ist der Standard und an den hält sich Nikon hier.
Hier wird's interessant, jau. Nach Nikon zu urteilen, halten die ein Ausgabeformat von 36,31 x 24,11 cm bei 300 dpi für qualitativ optimal; nach deiner (und auch meiner Erfahrung) ist aber die Quellenauflösung (sehr guter Begriff!) von 150 dpi oft ausreichend und ich könnte mit 12,3 MP durchaus in "Postergröße" printen. Zumal ja der Betrachtungsabstand in der Wirkung immer maßgebend ist.

Danke für Eure Mühe, ich hab was gelernt.

Marc Olivetti
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Beitrag von Marc Olivetti »

Alte Ausbelichtungshasen sagen, dass sogar nur 6 MP ausreichen für alle herkömmlichen Zwecke. Profis, die für Ausstellungen, Kataloge, Mode etc. fotografieren, kommen damit nicht zurecht und brauchen mehr. Außerdem würden 6 MP bei heutiger Sensortechnologie gewiss zu noch grafisch besseren Roh-Ergebnissen führen, als dies zu D70-Zeiten noch der Fall war.

[Edit: Falls jetzt das Argument mit der Ausschnittreserve kommt, so kann ich das nur bedingt gelten lassen. Ich denke, wer ernsthaft fotografiert, hat das Bild im Kopf und konzipiert seine Fotos vor dem Auslösen gleich formatfüllend. Klar, es gibt Ausnahmen (Überwachungsbilder, Dokumentationsfotos an unzugänglichen Stellen wie beispielsweise am Bau, Teleobjektiv vergessen ... ;) ).]

Der Hinweis mit dem Betrachtungsabstand ist wichtig. Als Faustregel gilt: Ab etwa DIN A4 gilt bei einem Querformat die Länge der Bilddiagonale als idealer Guck-Abstand. Bei Hochformat wird's eher mehr (weil unser Sichtfeld aufgrund der Augenkonstruktion ja eher querformatig konzipiert ist).

12 MP sind also für jedes denkbare Format und herkömmliche Zwecke völlig in Ordnung, solange man es bei den Betrachtern nicht mit Pixelpeepern zu tun hat.

Wenn man sich nicht sicher ist, kann man die Bilder ja immer noch elektronisch aufblasen. Auch ich war mir vor Jahren nicht sicher: Bei mir in der Wohnung hängen bis heute 6-MP-Aufnahmen aus der D70, die ich auf das Vierfache vergrößert habe und mit 170 dpi auf ca 90 x 60 ausbelichtet wurden. Ergebnis: Keine Treppchenbildung, gute Schärfe, Pixelpeeper haben nix zu meckern. Ich habe kürzlich das gleiche Format mit ähnlichem Motiv und 12MP aus der D300 gebaut - das Ergebnis ist nur unwesentlich besser.
Gruß
Olli
----------

D750 • 15-30 • 24-120

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verbraucher
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Beitrag von verbraucher »

Marc Olivetti hat geschrieben:Alte Ausbelichtungshasen sagen, dass sogar nur 6 MP ausreichen für alle herkömmlichen Zwecke. Profis, die für Ausstellungen, Kataloge, Mode etc. fotografieren, kommen damit nicht zurecht und brauchen mehr. Außerdem würden 6 MP bei heutiger Sensortechnologie gewiss zu noch grafisch besseren Roh-Ergebnissen führen, als dies zu D70-Zeiten noch der Fall war.

[Edit: Falls jetzt das Argument mit der Ausschnittreserve kommt, so kann ich das nur bedingt gelten lassen. Ich denke, wer ernsthaft fotografiert, hat das Bild im Kopf und konzipiert seine Fotos vor dem Auslösen gleich formatfüllend. Klar, es gibt Ausnahmen (Überwachungsbilder, Dokumentationsfotos an unzugänglichen Stellen wie beispielsweise am Bau, Teleobjektiv vergessen ... ;) ).]

Der Hinweis mit dem Betrachtungsabstand ist wichtig. Als Faustregel gilt: Ab etwa DIN A4 gilt bei einem Querformat die Länge der Bilddiagonale als idealer Guck-Abstand. Bei Hochformat wird's eher mehr (weil unser Sichtfeld aufgrund der Augenkonstruktion ja eher querformatig konzipiert ist).

12 MP sind also für jedes denkbare Format und herkömmliche Zwecke völlig in Ordnung, solange man es bei den Betrachtern nicht mit Pixelpeepern zu tun hat.

Wenn man sich nicht sicher ist, kann man die Bilder ja immer noch elektronisch aufblasen. Auch ich war mir vor Jahren nicht sicher: Bei mir in der Wohnung hängen bis heute 6-MP-Aufnahmen aus der D70, die ich auf das Vierfache vergrößert habe und mit 170 dpi auf ca 90 x 60 ausbelichtet wurden. Ergebnis: Keine Treppchenbildung, gute Schärfe, Pixelpeeper haben nix zu meckern. Ich habe kürzlich das gleiche Format mit ähnlichem Motiv und 12MP aus der D300 gebaut - das Ergebnis ist nur unwesentlich besser.
Stimme voll zu, habe ähnliche Erfahrungen. Habe mit der Sony stets bei 5 MP geknipst (nächst höhere Auflösung 8 MP brachte zu oft Rauschen u. Farbsäume) und auch die größeren Printouts (von posterjack-de etc.) waren okay (= gut)

Jetzt jedoch habe ich 12,3 MP und freue mich auf eine noch bessere Qualität.

Am Ende zählen für mich auch nicht unbedingt die Pixel, sondern das gesamte Bild in seiner Komposition. Es gab einmal eine Zeit, da war ein grober Punkt ein beliebtes Stilmittel (= große Körnung).

weinlamm
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von weinlamm »

Und noch nen anderen Ansatz zum Printen, um die "Verwirrung" dann ganz perfekt zu machen:

Manchmal kommt es sogar bei den Bildern drauf an, wie und wieviel man sie schärft vorm Druck. :bgrin: Daher gilt immer meine Devise: das Nachschärfen immer mit dem Ausbelichter absprechen! :!:

Ich persönlich habe hier einige Prints meiner D2hs in A3 hängen, auf denen man auch aus der Nähe nicht wirklich erkennen kann, mit welcher Kamera die gemacht worden sind. Nen Bekannter sogar aus seiner ehemaligen D1. Von daher wage ich mal zu behaupten, dass man mit 12 MP schon recht weit kommt.

Und zu den dpi:
Da ist mir eigentlich egal, was welcher Hersteller wo schreibt. Hanky hat es ja schon im ersten Post geschrieben: eigentlich ist alles andere außer den Pixeln unterinteressant. Es sei denn, man macht Offsetdruck bei bestimmten Maschinen. Da soll angeblich die dpi-Zahl wichtig sein. :kratz: Aber auch da vertrete ich die Theorie, dass diesen letzten Schritt ( also den Weg zur Druckmaschine ) dann dessen Bediener zu verantworten hat. ;)
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...

Bateman
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Beitrag von Bateman »

meine Frau hat vor vielen Jahren als Fotolaborantin gearbeitet, bis die Firma leider schliessen musste.
Dort haben wir, zum Spaß und aus Interesse, mal Vergrößerungen machen lassen.
Damals hatte ich noch eine Panasonic Fz1 mit 2 MP und eine Minolta Dimage mit ich glaub 4 oder 5MP...

selbst 60 x 90 bei der Dimage waren noch OK, und auch nen großes Poster der FZ1 sah gut aus, ob es jetzt 30 x 40 war oder noch etwas größer weiß ich nimmer.

Wo war der link zu dem riesen Bild an der Hauswand, aus einer D2 stammend ?

der Betrachtungsabstand is schon auch wichtig, aber dass man da bei wenigen cm nur Matsch sieht stimmt nicht immer...

Balu
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Beitrag von Balu »

Die Verwirrung um dpi und Auflösung der Sensoren ist allenthalben sehr groß.
Ich habe in der Ausgabe Mai/Juni des Imaging Markt einen sehr guten Artikel dazu gefunden.
Ich verlinke mal zur PDF - ab Seite 33.
Hat mir sehr viel Klarheit gebracht.

http://www.noritsu.de/cms/upload/pdf/DE ... ft_1-2.pdf

Grüße Achim

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