Durch Konrads Grönlandserie angestossen werde ich mich den nächsten Tagen daran machen meine Eindrücke von Grönland wiederzugeben. Da es zunächst in einer ganz anderen Ecke Grönlands losgeht, ist dieses Album sicher komplementär
Der Weg war diesmal das Ziel, genauer gesagt der Arctic Circle Trail, ein ca. 160 km langer Wanderweg in Westgrönland, den ich bereits 2008 schon einmal unter die Füsse genommen hatte, und der mich seitdem nicht mehr losgelassen hat. Die ungefähre Strecke lässt sich hier nachvollziehen (Achtung: das sind nicht meine GPS Daten, aber sie repräsentieren den Trail).
Die Strecke lässt sich in etwa 8-10 Tagen gut bewältigen, erfordert aber etwas logistische Planung, da unterwegs keine Siedlungen liegen und alle Lebensmittel mitgenommen werden müssen. Dementsprechend bepackt geht es auch los, und so leider ist meine bewährte Linsenkombie (an DX, 17-55 f2.8 und 70-200 f4) ca. 3.5 Kilo Muesli zum Opfer gefallen, sodass ich mit einem 18-140 mm Zoom auskommen musste. Meine Partnerin hat für Mittag- und Abendessen gesorgt, ich musste allerdings noch die Küche und das Haus schleppen
Kurz gesagt, für mich ging es mit ca. 21 kg Trockengewicht los.
Aber der Reihe nach. Langsam gehts los. Hier der Inhalt meines Rucksacks (das Müsli befindet sich in den beiden Packsäcken rechts):
1)
Nach Grönland, genauer gesagt nach Kangerlussuaq, einem ziemlich trostlosen Ort, der aber den einzigen internationalen Flughafen beherbergt (oder umgekehrt?), ging es über Kopenhagen.
2)
Nach etwa drei Stungen Flug sieht man bereits die Ostküste Grönlands mit reichlich Packeis, Gletschern und Bergen, bevor das Inlandeis alles dominiert. Hier sind wir bereits im Anflug auf Kangerlussuaq am westlichen Rand des Inlandeises:
3)
Grönland: Arctic Circle Trail, Ilulisaat Icefjord
Moderator: orlando
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- Sollte mal wieder fotografieren...
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Ich bin gespannt auf die Bilder! Sieht ja schon recht vielversprechend aus. Wart ihr nur zu zweit unterwegs?
Kleines Veto übrigens, Kangerlussuaq ist nicht so trostlos wie es am Flughafen aussieht. Wir hatten am Rückreisetag 13h Aufenthalt und sind mal in den tatsächlichen Ort gelaufen. Da gab es eine richtig gemütliche urige Kneipe. Sah lediglich von außen nicht so aus.=) UNd die Bewohner des Ortes wirkten auf mich auch alle sehr freundlich. Da hatten wir auf unserer Tour auch schon anderes erlebt...=)
Kleines Veto übrigens, Kangerlussuaq ist nicht so trostlos wie es am Flughafen aussieht. Wir hatten am Rückreisetag 13h Aufenthalt und sind mal in den tatsächlichen Ort gelaufen. Da gab es eine richtig gemütliche urige Kneipe. Sah lediglich von außen nicht so aus.=) UNd die Bewohner des Ortes wirkten auf mich auch alle sehr freundlich. Da hatten wir auf unserer Tour auch schon anderes erlebt...=)
Vielen Dank für das Interesse
@Roland: Ja, auf das Zelt (oben links in 1) lasse ich nichts kommen (wie man noch sehen wird) ; der Schlafsack steckt allerdings nur in einem Exped Packsack
@Konrad. Sagen wir Kangerlussuaq ist recht speziell. In der Kneipe waren wir auf der Rückreise auch
Ja, wir waren zu zweit unterwegs!
Wir landen Montag Vormittags bei strahlendem Sonnenschein - das Wetter könnte nicht besser sein! Schnell noch zum lokalen Supermarkt, gegenüber des Flughafens, und noch Reinbenzin für den Kocher und etwas Wasser für die ersten km besorgen. Die Wasserversorgung ist generell kein Problem: entlang der kompletten Route hat es Seen und Flüsse in Trinkwasserqualität. Vieh- und Landwirtschaft sind hier ein Fremdwort. Dennoch benutzen wir in den ersten Tagen einen einfachen Wasserfilter - einige Wasserstellen sind eher kleine Tümpel mit abgestandenem Schmelzwasser...sicher ist sicher.
Der Anfang des Trails liegt ca. 15 km jenseits einer staubiger Strasse - Eine Taxifahrerin hätte gerne ca. 50 EUR um uns dorthin zu bringen. Wir lehnen freundlich lächelnd ab und machen uns auf den Weg. Wir halten den Daumen raus und landen bereits beim ersten vorbeifahrenden Fahrzeug auf der Ladefläche des Pick-ups
Der Wagen fährt zum Hafen und lässt uns auf der Abzweigung nach "Kellyville" raus, einem 6-12 Seelen Ort mit einer Station für atmosphärische Forschungen (laut Ortsschild "an incoherent community"). Von der Abzweigung sind es ca. 4 km bergauf, bevor die 160 km Wildnis beginnen.
Wir haben am ersten Tag noch ca. weitere 10 km geschafft, bevor wir einen Zeltplatz am Nachmittag gesucht haben. Obwohl man natürlich überall sein Zelt aufschlagen kann, ist ein geeigneten Platz zu finden gar nicht so einfach...die Topographie und der Untergrund müssen stimmen, Wasser muss vorhanden sein und idealerweise sollte er auch noch halbwegs windgeschützt sein. Aber nach ca. 30 min genauerer Inspektion hatten wir einen schönen Platz am See.
Der strahlende Sonnenschein ist zwar schön, aber auch enorm anstrengend, da es in einer Vegetation ohne jegliche Bäume keinerlei Entrinnen gibt. Schatten? Nirgends! Und das zu der Zeit mit ca. 20 h Sonnenschein pro Tag.
Am ersten Tag wurden wir in der Sonne gebraten - im Zelt war es fast noch schlimmer, wir haben alle Belüftung offen gelassen, soweit es die Mücken erlaubten, jedoch zog in der Nacht Nebel rein, sodass wir am nächsten morgen klamm und kalt aufgewacht sind. Die gefühlten Temperaturen hier liegen zwischen ca. -5 und +30 Grad und das innerhalb weniger Stunden. Immerhin sind wir in der Arktis, nördlich des Polarkreises. Hier ist wettermässig alles möglich.
Ich musste früh morgens zum Pinkeln raus. Dabei sind folgende Bilder entstanden .... ich war froh, dass ich die Kamera einigermassen halten konnte - es war plötzlich bitterkalt und feucht und ich habe schrecklich gezittert ... Das Licht war allerdings wunderbar
4) (EDIT: wen's interessiert, dies sind die ungefähren Koordinaten, für e.g. Google Earth: 66°58'11.7"N 51°06'39.8"W)
5)
Langsam verzog sich der Nebel und die arktische Tundra, in ihrer ganzen Schönheit, begleitete uns im Verlauf des Tages:
6)
@Roland: Ja, auf das Zelt (oben links in 1) lasse ich nichts kommen (wie man noch sehen wird) ; der Schlafsack steckt allerdings nur in einem Exped Packsack
@Konrad. Sagen wir Kangerlussuaq ist recht speziell. In der Kneipe waren wir auf der Rückreise auch
Ja, wir waren zu zweit unterwegs!
Wir landen Montag Vormittags bei strahlendem Sonnenschein - das Wetter könnte nicht besser sein! Schnell noch zum lokalen Supermarkt, gegenüber des Flughafens, und noch Reinbenzin für den Kocher und etwas Wasser für die ersten km besorgen. Die Wasserversorgung ist generell kein Problem: entlang der kompletten Route hat es Seen und Flüsse in Trinkwasserqualität. Vieh- und Landwirtschaft sind hier ein Fremdwort. Dennoch benutzen wir in den ersten Tagen einen einfachen Wasserfilter - einige Wasserstellen sind eher kleine Tümpel mit abgestandenem Schmelzwasser...sicher ist sicher.
Der Anfang des Trails liegt ca. 15 km jenseits einer staubiger Strasse - Eine Taxifahrerin hätte gerne ca. 50 EUR um uns dorthin zu bringen. Wir lehnen freundlich lächelnd ab und machen uns auf den Weg. Wir halten den Daumen raus und landen bereits beim ersten vorbeifahrenden Fahrzeug auf der Ladefläche des Pick-ups
Der Wagen fährt zum Hafen und lässt uns auf der Abzweigung nach "Kellyville" raus, einem 6-12 Seelen Ort mit einer Station für atmosphärische Forschungen (laut Ortsschild "an incoherent community"). Von der Abzweigung sind es ca. 4 km bergauf, bevor die 160 km Wildnis beginnen.
Wir haben am ersten Tag noch ca. weitere 10 km geschafft, bevor wir einen Zeltplatz am Nachmittag gesucht haben. Obwohl man natürlich überall sein Zelt aufschlagen kann, ist ein geeigneten Platz zu finden gar nicht so einfach...die Topographie und der Untergrund müssen stimmen, Wasser muss vorhanden sein und idealerweise sollte er auch noch halbwegs windgeschützt sein. Aber nach ca. 30 min genauerer Inspektion hatten wir einen schönen Platz am See.
Der strahlende Sonnenschein ist zwar schön, aber auch enorm anstrengend, da es in einer Vegetation ohne jegliche Bäume keinerlei Entrinnen gibt. Schatten? Nirgends! Und das zu der Zeit mit ca. 20 h Sonnenschein pro Tag.
Am ersten Tag wurden wir in der Sonne gebraten - im Zelt war es fast noch schlimmer, wir haben alle Belüftung offen gelassen, soweit es die Mücken erlaubten, jedoch zog in der Nacht Nebel rein, sodass wir am nächsten morgen klamm und kalt aufgewacht sind. Die gefühlten Temperaturen hier liegen zwischen ca. -5 und +30 Grad und das innerhalb weniger Stunden. Immerhin sind wir in der Arktis, nördlich des Polarkreises. Hier ist wettermässig alles möglich.
Ich musste früh morgens zum Pinkeln raus. Dabei sind folgende Bilder entstanden .... ich war froh, dass ich die Kamera einigermassen halten konnte - es war plötzlich bitterkalt und feucht und ich habe schrecklich gezittert ... Das Licht war allerdings wunderbar
4) (EDIT: wen's interessiert, dies sind die ungefähren Koordinaten, für e.g. Google Earth: 66°58'11.7"N 51°06'39.8"W)
5)
Langsam verzog sich der Nebel und die arktische Tundra, in ihrer ganzen Schönheit, begleitete uns im Verlauf des Tages:
6)